NABU-Freizeiten: Suffizienz auf Rädern
Bingo-Umweltlotterie unterstützt Fahrradwerkstatt


(Bremen, den 19.07.18) Die Erfahrung macht wohl jeder: Geräte, die früher noch über Jahre funktionierten, gehen mittlerweile auf wundersame Weise just nach Ablauf der Garantiezeit kaputt. Oft wandern Dinge dann einfach auf den Müll, weil die Verbraucher sich die Reparatur nicht zutrauen. Der NABU baut deshalb auf seinen Sommerfreizeiten im Schullandheim Dreptefarm mit der „Fahrradwerkstatt“ nicht nur Räder sondern auch das Selbstvertrauen der Kinder auf.
„Ob es die berüchtigte ‘geplante Obsoleszens‘ oder schlicht Sollbruchstellen sind, ist im Ergebnis egal“, ärgert sich Freizeitenleiter Torben Reininghaus, „unsere Umwelt wird durch viel zu viele kurzlebige Produkte enorm belastet.“ Deshalb steht der Umweltbildner mit Ehrenamtlichen des NABU den Kindern bei Pflege und Reparatur des eigenen Fahrrades mit Rat und Tat zur Seite. Da wird eine Kette gespannt und geölt oder auch ein Schlauch geflickt und die Bremse neu eingestellt.
Kinder lernen Werkzeuge und Mechanik kennen
„Viele Dinge lassen sich auch selbst reparieren und wer reparieren kann, der pflegt das Gerät auch besser, damit er es nicht reparieren muss“, betont Reininghaus. Das alles von Klein auf zu lernen, kann sogar Umwelt und Klima bedeutend entlasten, weil jedes länger lebende Gerät nicht neu hergestellt werden muss. Dabei geht es vor allem darum, die Technik zu durchschauen und dadurch die Fehler zu finden.
„Unsere Gesellschaft legt immer mehr Selbstverständlichkeiten in die Hände von Dienstleistern“, kritisiert der NABU. Das erhöhe zwar die Wertschöpfung, führe jedoch auch zu kürzeren Produktzyklen: „Wer einen Fahrradschlauch vom Profi flicken lässt, zahlt mehr als für einen neuen Schlauch.“ Deshalb bringen die Naturschützer den Kindern auf ihren Freizeiten die Grundlagen der Fahrradschrauberei bei und basteln auch sonst viel, damit die Kinder Werkzeuge auch praktisch kennenlernen.
Selbst einkaufen und kochen am Lagerfeuer
Dank einer Unterstützung der Umweltlotterie Bingo konnte der NABU Werkzeuge und Flickzeug anschaffen, die nun rege genutzt werden. „Die meisten Kinder sind regelrecht begeistert, wenn sie merken, wie leicht ihr geöltes Bremsseil auf einmal gehen kann“, schmunzelt Niklas von Kentzinsky. Als Maschinenbaustudent und ehemaliger Freizeiten-Teilnehmer unterstützt er mit seinem Bruder Max ehrenamtlich die Fahrradwerkstatt. Doch dies alles ist nur Teil eines größeren Projektes: Auf allen Freizeiten und in den Ferienbetreuungen ist die notwendige „Genügsamkeit“ Thema, ohne die die Menschen Umwelt und Klima über Gebühr belasten.
Die Kinder kochen immer mal wieder über dem Lagerfeuer die selbstgeschnippelte Gemüsesuppe, deren Zutaten sie vom Wochenmarkt und Bauernhöfen holen. Oder sie mahlen ihr eigenes Mehl für das „weltbeste Pfannenbrot“ und erleben am mühltreibenden Arm, wieviel Arbeit darin steckt. „Wir hoffen, dass wir den Kindern so Achtsamkeit und Respekt vor Lebensmitteln vermitteln können“, erklärt Torben Reininghaus. Spaß haben die Kinder an den Aktionen auf jeden Fall.
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