NABU Herbstfreizeit: Feuersteinjagd auf dem Feld


(Bremen, den 14.10.19) Die Stiefel quatschen wahlweise durch Morast oder rascheln im bunten Herbstlaub, rundherum schnattert es munter aus dutzenden Kindermündern – es ist Herbstfreizeit des NABU auf der Dreptefarm. Im 20. Jahr führen die Naturschützer Kinder zwischen 8 und 14 Jahren durch die Landschaft des beschaulichen Ferienortes Wulsbüttel. Im Schlepptau haben sie vier Esel des Schullandheimes, die mit jedem Kind aufs Neue ausmachen, wer hier wen führt.
Ziel des Trosses sind abgeerntete Äcker, denn heute wollen die Kinder Feuersteine und vor allem darin erhaltene Fossilien suchen. Nach kurzer Zeit finden zwei Kinder mit Adleraugen echte Seeigel, auch Muschelabdrücke und Korallenreste sammeln die begeisterten Sucher. „Auf diesem Feld habe ich als Grundschüler schon meinen ersten Seeigel gefunden“, erinnert sich Sönke Hofmann, NABU-Geschäftsführer und Freizeitenleiter, „heute haben wir allerdings außergewöhnliches Glück.“
Während die Jackentaschen der Kinder immer schwerer werden, erklärt der gelernte Förster, dass die Feuersteine mit Eiszeit-Gletschern gereist und eigentlich versteinerter Meeresboden aus der Zeit der Dinosaurier sind. An Ort und Stelle und voller Enthusiasmus zerkloppen derweil Kinder mit Hammern und Schutzbrillen Feuersteinknollen auf der Suche nach Einschlüssen. „Langsam zum Ende kommen, wir wollen noch eine Runde Tierstratego spielen!“, mahnt Hofmann mit sorgenvollem Blick auf bleigraue Wolken.
„Auch nach all‘ den Jahren macht es mir immer noch unglaublichen Spaß“, versichert Freizeiten-Initiator und Immer-noch-Betreuer Sönke Hofmann, „ich tauche jedesmal in meine eigene Kindheit in den Siebzigern ab, das ist ein Geschenk.“ Damals trafen sich die Kinder auf der Straße und überlegten sich Spiele – ohne teure Ausrüstung oder gar Elektronik. Die Kinder konnten ihre Kindheit besser und länger ausleben während heute der Leistungsdruck immer früher einsetze.
Dies Jahr sind in der ersten Ferienwoche 42 Kinder, in der zweiten sogar 46 angemeldet, rekordverdächtige Zahlen, wie im gesamten „Jubiläumsjahr“. Doch wie schafft man es, nicht in eine plumpe Massenveranstaltung oder nach all den Jahren in öde Routine abzugleiten? „Zum einen gibt es herrliche Tobespiele, die machen erst mit großen Gruppen wirklich Spaß“, erklärt Hofmann, „und dann teilen wir uns oft in Workshops auf.“ Dabei kann jeder Teamer seine individuellen Interessen und Stärken einbringen.
Auch wenn die Natur beim NABU naturgemäß im Vordergrund steht, gibt es so auch immer wieder ganz neue Themen. „Wir hatten schon Bauchtanz und Didgeridoo-Spielen. Vergangene Woche haben wir Theatersketche mit eingebaut, Futtermais gemalen und daraus Kuchen gebacken“, berichtet Hofmann. Dennoch sind Keschern, Fledermausabende, Moorbesuch und Vogelbeobachtung eindeutiger Schwerpunkt. „Wir sind aber eben nicht puristisch, wir wollen ja begeistern.“
Die Termine der NABU-Freizeiten in 2020 sind: Ostern I - 27. März bis 3. April, Ostern II – 3. bis 9. April, Pfingsten – 29. Mai bis 2. Juni. Das große wochenweise buchbare Sommerlager startet am 18. Juli und endet am 22. August. Die nächste Herbstfreizeit ist vom 10. bis 17. Oktober und vom 17. bis 24. Oktober. Aller Freizeiten können unter www.NABU-Bremen.de gebucht werden.
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