Freiwilligen-Rundbrief
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(Bremen, den 15.09.18) Weltweit haben an diesem Wochenende tausende Menschen den Dreck anderer Menschen eingesammelt - freiwillig und ohne Bezahlung. Der „Coastal cleanup day“ bringt immer mehr Aktivisten zusammen und gemeinsam wird die Erde ein Stück sauberer. In Bremen war diesmal ein verschwiegen gelegener See in Rekum Ziel des NABU und 22 Helfern.
„Ich bin total glücklich, dass wir so viele Leute motivieren konnten und gleichzeitig total frustriert über die Müllmengen“, erklärt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann. Alleine direkt am und im See fanden die Sammler so viele Flaschen, Dosen und Verpackungen, dass sie über 30 Müllsäcke brauchten. Negative Highlights waren Autoreifen, Stühle und vor allem Farbdosen.
Besonders viel Müll fand sich an den Angelplätzen der Schwarzangler. „Für solch eine Vermüllung muss man schon dämlich wie eine Hefe sein“, ärgert sich Hofmann, „die vermüllt auch ihren Lebensraum bis sie daran stirbt.“ Dutzende Köderdosen, Maisdosen vom Anfüttern aber auch gefährliche Schnüre, Haken und Posen zeugen von regem Bemühen rund um den Fischfang. „Angeln ist doch auch Naturgenuss. Wer die Dosen und Flaschen gefüllt anschleppen kann, wird es wohl noch schaffen, sie leer auch wieder mitzunehmen.“
Nach nur zwei Stunden hatten die vielen Aktiven das Gröbste abgesammelt und gut zwei Kubikmeter Müll sauber in Säcke verpackt. Der NABU setzte sogar ein altes Ruderboot ein, um vom Wasser aus zu sammeln und die kleine Insel auf dem See zu erreichen. Organisiert hatte die Aktion die Studentin Laura Hoffmann im Rahmen ihres Praktikums beim NABU: „Dass heute so viele Helfer kamen, rundet meine Zeit im Naturschutz ganz toll ab.“
Die schlimmsten Ecken fanden sich jedoch an der nördlichen Zufahrt zum See. Vor neugierigen Blicken verborgen haben hier mehrere Verschmutzer ganze Wagenladungen Sperrmüll, Kabelreste und Farbdosen entsorgt. „Die Kabelreste habe ich vor über einem halben Jahr dem Ortsamt angezeigt, aber die liegen immer noch im Graben“, bedauert Sönke Hofmann. Dennoch lobt der Naturschützer die Zusammenarbeit mit dem Ortsamt bei dieser Ation als „reibungslos und äußerst freundlich“.
Der NABU möchte nun mit Ortsamt und Beirat eine dauerhafte Lösung für das Müllproblem erarbeiten. „Zuerst müssen die Sperrmüllberge weg, sonst liegt da bald noch mehr. Jedes Stück Müll senkt die Hemmungen“, weiß Hofmann. Wie künftig verhindert werden kann, dass die wilde Müllkippe wieder wächst, müsse diskutiert werden. „Eine Schranke könnte helfen“, war der erste Vorschlag aus der Helferschar.
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