Alle Daten auf einen Blick
Wie viele Vögel welcher Art wurden bundesweit, pro Bundesland oder pro Landkreis gemeldet? Welcher Vogel rückt vor, welcher schwächelt? Mehr →
(Bremen, den 12.05.20) Die bislang erfolgreichste „Stunde der Gartenvögel“ mit bislang mehr als 125.000 Teilnehmer*innen lief am vergangenen Wochenende. Eine Stunde lang die Vögel im eigenen Garten zu zählen entspricht ja auch allen Hygienevorgaben in der Pandemie. Der NABU sieht allerdings einen starken Trend zur Sorge um die Natur, gerade im lokalen Umfeld. Noch bis zum 18. Mai können die Daten gemeldet werden, NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann zog eine erste Zwischenbilanz.
„Die Teilnehmerzahlen haben sich mehr als verdoppelt, derzeit liegen wir bei knapp 1000 Bremer*innen“, freut sich der Naturschützer. Neben der verordneten Häuslichkeit war sicherlich die Sorge um die Blaumeisen ein Faktor für diese hohe Zahl. Auch in Bremen wurden in den vergangenen Wochen kranke und sterbende Blaumeisen beobachtet. Das Bakterium „Suttonella ornithocola“ war für diesen Seuchenzug verantwortlich, der erstmals so großräumig durch Deutschland zog.
Während jetzt allerorten deutlich weniger Blaumeisen gezählt wurden, eroberten die Kletterkünstler in Bremen erstmals Platz 3. Sie profitierten vom „Absturz“ des Spatzen, der voriges Jahr noch Bremens häufigster Vogel war und jetzt im Zwischenergebnis nur noch Platz 4 erreicht. „Im flächenmäßig kleinsten Bundesland hauen kleine Abweichungen natürlich in die Statistik rein, deshalb ist die Rangfolge weniger aussagekräftig“, erklärt Sönke Hofmann.
Klarer werden die Trends im Vergleich der Zahlen untereinander, so der NABU: „Die Blaumeisen leben noch in knapp 72 Prozent der Gärten und dort mit weniger als zwei Tieren. Das waren mal fast drei Blaumeisen pro Garten.“ Dabei ist die Blaumeise in trauriger Gesellschaft, die Zahl aller Vögel in Bremens Gärten nimmt seit Start der Zählung vor 16 Jahren stetig ab. Von einst knapp 30 gezählten Vögeln pro Garten sackte sie stetig auf mittlerweile 23 Tiere.
„Wir schaffen es nicht, diesen negativen Trend in den Städten zu brechen. Wir bebauen und pflegen immer noch zu viel, wir pflanzen nutzloses exotisches Schmuckgrün und schottern die Gärten“, ärgert sich Sönke Hofmann. Dabei könne jeder Garten zur Oase werden, wenn die Natur ihn zurückerobern dürfe. Die Sorge um die Natur sei in der Bevölkerung zwar spürbar, das Wissen über die Zusammenhänge jedoch verloren gegangen.
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