Staatlich gefördertes Klimaschutzprojekt
Das Klimaschutz Projekt umfasst Themen wie Urban Farming, erneuerbare Energie, Biomeiler, Ernährung saisonal und regional beackert. Mehr →
Mit den letzten sonnigen Tagen bricht in vielen Gärten der Ordnungswahn aus. Unter dem Motto „Winterfit machen“ zerstören viele Hobbygärtner oft unbewusst die Unterschlüpfe vieler Nützlinge. In den Stängeln von Brombeere, Sonnenblume und Schilf überwintern unzählige nützliche Larven.
„Zu viel menschliche Ordnung stört die Natur“, findet NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, „es ist schon aberwitzig, mit wieviel Energie wir Menschen aufräumen, was die Natur sich erobert hat.“ In vielen Stängeln von Stauden und Sträuchern haben sich nun Insekten eingenistet. Britische Forscher fanden in Schilfpflanzen durchschnittlich jeweils sechs Insektenlarven zwischen den Knoten, also über 120 pro Halm! Gerade die Blattlausjäger Marienkäfer und Florfliegen brauchen Staudenstängel als Quartier.
Schmetterlinge überwintern in allen Stadien, Admiral und Distelfalter ziehen sogar wie die Vögel nach Süden ans Mittelmeer. Die Frostspanner legen demnächst ihre Eier, die dann in der Apfelbaumkrone überwintern. Bläulinge müssen den Frost als Raupe, Kohlweißlinge als Puppe überstehen. „Großer und Kleiner Fuchs und die Tagpfauenaugen suchen als fertige Falter geschützte Bereiche auf. Das kann dann auch der unbeheizte Keller sein, der zum Lüften offensteht“, so Hofmann.
Der Wert solchen Insektenreichtums könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. Außerdem tragen viele Gräserarten und Stauden noch einen Rest Samen, eine Notration für die Gartenbewohner im Winter, beispielsweise Distelfinken. „Die alten Stängel kann man auch im Frühjahr noch entfernen“, empfiehlt der NABU, „zumindest einen Teil sollte man über den Winter stehenlassen.“
Auch das demnächst farbenfroh herabregnende Laub gehört in den Garten und nicht in Abfallsäcke. „Wer einmal Amsel und Kohlmeise beobachtet, wie sie emsig die Blätter herumdrehen und begeistert Schnecken und Asseln auflesen, hat gute Argumente gegen ordnungsliebende Nachbarn“, meint der gelernte Förster Hofmann, „und gerade die Igel brauchen bald einen großen Laubhaufen der mit Ästen gegen den Wind gesichert wird.“
Der schönste Strukturreichtum im Naturgarten nütze nichts, wenn er zum Winter ratzekahl abgeräumt wird, so der NABU. Das gutgemeinte Insektenhotel alleine biete kaum genug Verstecke und wird auch von vielen Insekten gar nicht angenommen. Weitere Infos – und besipielhaft überwinternde Stängel - gibt es bei der vom Umweltsenator geförderten Insektenausstellung auf dem NABU-Gelände im Vahrer Feldweg.
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