Von der Ausgleichsfläche zum Spielwald
Seit 2006 betreut der NABU Bremen die gut 4 Hektar Wald an der Wendeschleife der Linie 4 in Bremen-Arsten. Der Wald gehört der Stadt Bremen und wurde Mitte der 90er angelegt. Mehr →
(Bremen, den 07.02.19) Der Deichverband am linken Weserufer will am Montag sieben große Eschen am Weserdeich östlich der Wehrstraße fällen. Der NABU lehnt diese Maßnahme als „unnötig, übertrieben und ungesetzlich“ ab. Zum einen seien die Bäume weniger krank als behauptet, zum anderen fehlten die gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen, Fledermäusen drohe der Sägetod. Die rund hundert Jahre alten Bäume seien schnell gefällt, der Wert für die Natur für immer dahin.
„Ich kenne die Eschen seit meiner Kindheit und habe mich gerade letzten Sommer noch gefreut, dass einige von ihnen dem grassierenden Eschentriebsterben trotzen“, erklärt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, „das sind womöglich genau die seltenen resistenten Bäume, die wir für die Zukunft brauchen!“ Allein wegen ihrer Widerstandskraft gegen den Schadpilz sei die rigorose Fällung aller Eschen falsch.
Für den Deichverband stehen die Normen im Vordergrund, die sich auf die technokratische Formel „Keine Bäume am Deich“ beschränken. „Diese Bäume haben mehr Hochwassern getrotzt als der junge Herr Verbandsingenieur. Es gibt keine akute Notwendigkeit sie zu fällen, außer dass da jemand Neues eine Duftmarke setzen will“, so der gelernte Förster Hofmann. Auch sei das Argument „Deichsicherheit“ nicht nachvollziehbar, weil neben den Auwaldbewohnern Eschen auch Eichen dort stehen, die nicht gefällt werden sollen.
Zwar seien tatsächlich einige Eschen krank, da sie aber unter dem Schutz der Baumschutzverordnung stünden, müsste fachlich qualifiziert beurteilt werden, ob die Bäume gefällt werden dürfen, so der NABU. Dafür gebe es staatlich vereidigte Baumgutachter, irgendein eigener Mitarbeiter könne und dürfe das ohne Qualifikationsnachweis nicht. „Auch weil diese Eschengruppe so ortsbildprägend ist, gehört dazu die nötige Sensibilität“, so die Naturschützer.
Der NABU hat den Deichverband heute darauf hingewiesen, dass er in den einst geköpften Baumkronen und Höhlen Fledermäuse im Winterschlaf vermutet. „Höhlungen in solch dicken Stämmen sind klassische Winterquartiere des Abendseglers“, betont Sönke Hofmann, „wir fordern den Deichverband deshalb auf, die Bäume qualifiziert auf Fledermäuse untersuchen zu lassen.“ Die Vernichtung von Winterquartieren und das Töten geschützter Arten könne mit bis zu 50.000 Euro Bußgeld belegt werden.
Seit 2006 betreut der NABU Bremen die gut 4 Hektar Wald an der Wendeschleife der Linie 4 in Bremen-Arsten. Der Wald gehört der Stadt Bremen und wurde Mitte der 90er angelegt. Mehr →
Momentan ist wieder Fäll- und Rodungszeit, um die Bäume vor der Brutsaison rechtzeitig zurückzuschneiden. Was gilt es dabei zu beachten? Mehr →