Staatlich gefördertes Klimaschutzprojekt
Das Klimaschutz Projekt umfasst Themen wie Urban Farming, erneuerbare Energie, Biomeiler, Ernährung saisonal und regional beackert. Mehr →
(Bremen, den 24.06.19) Weil ein kurzgeschorener Rasen kaum Insekten beherbergt und größere Mähabstände auch Kostenersparnis bedeuten, hat ein zartes Umdenken bei Bauhöfen und Straßenmeistereien eingesetzt. Doch schon hagelt es Beschwerden ordnungsliebender Bürger. Jede kniehoch bestandene Verkehrsinsel wird in den Leserbriefspalten zum Unfallschwerpunkt aufgebauscht. „Wir brauchen den Mut zur Schlampigkeit“, fordert dagegen der NABU.
„Man kann dem Insektensterben nicht mit exotischer Blumenmischung und falsch bestückten Insektenhotels begegnen“, betont NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, „die preiswerteste und effektivste Sofortmaßnahme ist eine Reduzierung der Pflegeintensität.“ Wo immer möglich, sollten Straßenränder und Verkehrsinseln nur noch jährlich gemäht werden. Idealerweise sollte das Mähgut abgefahren und nicht nur geschlegelt und als alles erstickende Schicht liegen bleiben.
„Selbstverständlich müssen Verkehrsteilnehmer freie Sicht an Knotenpunkten haben, da geht die Sicherheit absolut vor“, so der NABU. Doch in vielen Fällen werde nach dem Motto „das haben wir immer so gemacht“ nach festen Plänen und nicht nach Notwendigkeit gepflegt. Wer dem Artenschutz eine Chance geben wolle, müsse jedoch Lebensräume zulassen, auch wenn der eigene Geschmack lieber gerade und scharf geschnittene Kanten bevorzuge.
Wenn nur ein oder zwei Mal im Jahr gemäht wird, stellen sich die an den Standort angepassten Pflanzen recht zügig ein. Viele Blumen müssen sich über Samen fortpflanzen. Sie können bei zu häufiger Mahd schlicht nicht überleben. „Schon monatliches Mähen fördert besonders die Pflanzen, die sich gut über Wurzeln vermehren wie Löwenzahn, Brennnesseln oder Quecken“, weiß der gelernte Förster, „wer Lein oder Kornblumen haben möchte, darf erst nach der Samenreife ab Spätsommer mähen.“
Derzeit zeigt der NABU dank Förderung des Umweltsenators beispielhafte „Insektenpflanzen“ in verschiedenen Beeten auf seinem Gelände im Vahrer Feldweg 185. Geöffnet ist das Gelände von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr.
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Der NABU ist seit über 100 Jahren im praktischen Naturschutz vor Ort aktiv, um die Vielfalt unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten. Mehr →