NABU: „Gebt her Eure Fenster...“


(Bremen, den 28.06.19) Einen äußerst ungewöhnlichen Spendenwunsch hat der NABU: Für den Umbau eines Gewächshauses auf dem Gelände im Vahrer Feldweg in ein Glashaus-Café suchen die Naturschützer alte, ausrangierte Holzfenster. Damit sollen die Seitenwände des Cafés optisch pfiffig und ökologisch sinnvoll gefüllt werden. Der Tischler Malte Eggers nimmt sich diesem Re-use-Projekt an und arbeitet die alten Fenster auf die richtigen Maße um.
Um Müll zu vermeiden, müsse der Abfall künftig in Kaskaden genutzt werden, so der NABU. Zuallererst wird in dieser Logik nicht mehr Gebrauchtes von anderen weiterverwendet (re-used), erst dann darf es in das Recycling oder gar Upcycling gehen. Nun sollen ausgediente Holzfenster ein zweites Leben bei den Naturschützern bekommen. Dabei ist die Größe relativ egal und auch Fensterflügel ohne Rahmen nimmt der NABU an.
„Bei energetischen Sanierungen werden häufig alte Fenster ausgetauscht, weil sie nicht auf modernen Dämmstandard nachrüstbar sind“, erklärt Malte Eggers, „da wir das Café nicht beheizen werden, kann uns der Dämmstandard egal sein.“ Der NABU will sein künftiges Café nur in den Sommermonaten betreiben, weil ein Gewächshaus nicht sinnvoll zu beheizen ist.
Die einzelnen Gefache, die der Tischler mit den gesammelten Fenstern schließen will, sind 3 Meter mal 2 Meter groß. „Das wäre also die Maximalgröße für Fenster“, schmunzelt Eggers, „wir wollen aber lieber aus vielen kleinen Fenstern eine bunte und kreative Fensterwand zusammenpuzzeln.“ Wenn die Fenster nur um wenige Zentimeter nicht zueinander passen, könne man ein wenig abschneiden oder mit Holz anflicken, so der Tischlergeselle.
Auch bei den Holzarten ist der NABU nicht wählerisch. „Wir nehmen Kiefer oder Lärche genauso gerne wie Tropenholz, ob lackiert oder nicht, ob mit oder ohne Rahmen. Nur kaputte oder PVC- und Alu-Fenster können wir nicht gebrauchen“, schränkt Eggers ein. Mit dem zweiten Leben könne die einstige Raubbausünde am Tropenwald zwar nicht geheilt aber wenigstens etwas abgemildert werden. Plastik- und Metallfenster lassen sich jedoch schlecht umarbeiten.
Wer seine über Jahrzehnte nach dem Motto „kann man nochmal gebrauchen“ gehorteten Fensterschätze loswerden möchte, kann sich gerne beim NABU unter 04 21 / 48 44 48 70 melden. Größere Mengen holt der NABU auch ab, bei Einzelfenstern bitten die Naturschützer um Anlieferung.