Bürgermeister Bovenschulte beim NABU
Besuch des Vogelparadieses in Sebaldsbrück


(Bremen, den 18.06.21) Der Bürgermeister hat den NABU und sein Gelände im Vahrer Feldweg besucht und war beeindruckt. Binnen weniger Jahre haben die Naturschützer mit Hilfe einer großen Schar engagierter Ehrenamtlicher aus der seit Jahrzehnten ungenutzten Ziergärtnerei ein echtes Natur-Refugium gemacht. Schönster Erfolg bislang für den ehemaligen „Deutschen Bund für Vogelschutz“: Die erste Nachtigallenbrut im NABU-eigenen Wäldchen dieses Jahr.
Der NABU engagiert sich für den Artenreichtum und mit Fledermausbrutkästen sollen die nachtaktiven Tiere neue Brutmöglichkeiten erhalten. Der "Fledikasten Nr. 1" mit Bremer Schlüssel, den der Bürgermeister vom NABU überreicht bekam, wird in Zukunft seinen Platz an der Maschinenhalle auf dem Lagerplatz Höpkens Ruh bekommen.
Ehemalige Gärtnerei wird Umweltbildungszentrum
Doch auf dem Gelände des NABU ist noch viel zu tun, davon zeugt das „Steinlaus-Biotop“, ein Schutthaufen aus dem Abriss maroder Gewächshäuser. Demnächst erwartet der NABU einen Bagger, der die Brocken in parkplatzgeeigneten Schotter zerbröselt. „Mit unserem Glashaus-Café wollten wir schon weiter sein, aber erst kam uns das Bauamt und dann das Wetter in die Quere“, erklärt der Landesvorsitzende Bruno von Bülow.
Ökologischer Ansatz
Das Gelände ist wieder wochentags zugänglich, ein Rundweg führt durch den verwunschen-verwachsenen Wald, Sitzecken und Vogelbeobachtungshütten laden zum Verweilen. „Gerade für junge Familien sind wir ein häufiger Anlaufpunkt“, freut sich von Bülow, „das liegt natürlich auch an unseren Hühnern, Schafen und Eseln.“ Während die Schafe schon weit vor dem eigentlichen NABU-Gelände die Grabenufer im Vahrer Feldweg abweiden, dösen die Esel lieber im Schatten ihres Stalles.
Der ist wiederum typisch für den ökologischen Ansatz, den der NABU hier zeigen will: Die Fundamentplatte war schon vorhanden, einst lagerten auf ihr Torf und Gartenerde. Das Gebäude ist komplett aus Holz, großteils selbst im eigenen Wald beim Schullandheim Dreptefarm gehauen und vor Ort in Balken und Bretter zerlegt. Und auf dem ideal nach Süden geneigten Dachteil sind Photovoltaik-Module, auf den Flachdächern dahinter blühen Mauerpfeffer, Tripmadam und Fetthenne um die Wette. „Wir verbinden hier Upcycling mit Energieerzeugung und minimalen Transportwegen“, erläutert Bruno von Bülow stolz.
Dutzende Bigpacks mit geschredderten Flaschenkorken warten auf ihre Verwendung als Dämmgranulat. „Wir müssen ja noch die Geschäftsstelle sanieren und auch im Café die Räume dämmen“, berichtet der NABU. Aus abertausenden Weinflaschen sammelten Bremer Bürger dafür die Verschlüsse aus Naturkork, die wiederum ehrenamtlich Aktive sortierten und durch den leistungsstarken Schredder schickten.
Wunsch an den Bürgermeister: Mehr Flexibilität der Behörden
Doch bei allem Ressourcenschutz und technischem Umweltschutz steht die Natur und das Erlebnis im Vordergrund des entstehenden Zentrums. „Unsere Ferienprogramme hier sind fast immer ausgebucht und auch die freien Angebote und Veranstaltungen für Erwachsene laufen sehr gut“, freut sich der Naturschützer. Bei allem Erfolg hat der NABU mit seinen fast 8.000 Mitgliedern dennoch einen großen Wunsch vom Bürgermeister: Er möge sich doch für deutlich mehr Flexibilität und Service in der Verwaltung einsetzen, da sei Bremen sehr innovations- und engagementhemmend aufgestellt.