Ambitionierter Technokratenplan ohne Biss
Zwei Jahre große Ambitionen, im Ergebnis aber nur die halbe Wahrheit - so lässt sich die Arbeit der Bremer Enquete-Kommission zusammenfassen. Mehr →
(Bremen, den 08.11.21) In Pandemiezeiten haben Keime nicht gerade einen guten Ruf. Doch sie helfen, gesund über die Winterzeit zu kommen, zumindest wenn es um keimende Pflanzen geht. Während frisches Gemüse jetzt nur noch mit langen Transportwegen oder ressourcenfressender Beheizung erkauft werden kann, wachsen Keimsprossen in der Küche quasi nebenher. Konsequent genutzt, können sie einen guten Beitrag zur Minderung des eigenen CO2-Fußabdrucks leisten und sind auch noch lecker, betont der NABU.
„Ich ziehe seit Jahren im Winter verschiedenste Sämlinge und ergänze Salate damit oder koche sie sogar als Gemüse“, berichtet NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, „da mein Haus ohnehin geheizt ist, fällt dafür nur etwas Extra-Wasser für das tägliche Durchspülen an.“ Ob extra Keimschalen, durch die das Wasser in Kaskaden tröpfelt oder ein simples Gurkenglas mit Gazeabdeckung oder gelöchertem Deckel – Saaten keimen leicht überall.
„Mal davon abgesehen, dass Keimlinge leichter zu beißen sind als Saatkörner, sind sie auch viel gesünder“, betont Hofmann. Ausser Wasser und Wärme brauchen die kleinen Sämlinge keine weiteren Stoffe. Im feuchten Samenkorn startet dann ein uraltes Programm: Das Korn quillt zunächst und aktiviert so die Keimung. Aus den eingelagerten Inhaltsstoffen des Kornes werden nun Proteine und schützende Antioxidantien gebildet.
Auch das Volumen nimmt enorm zu. „Anfangs macht man immer den Fehler, zuviel Körner zu nehmen“, schmunzelt Hofmann aus Erfahrung, „doch zwei Esslöffel Mungobohnen füllen nach einer Woche ein Literglas stramm aus.“ Ob die Keimlinge auf der Fensterbank stehen oder im Dunkeln, mache in den ersten Tagen kaum einen Unterschied. Doch Sonnenlicht führt schnell zur Bildung von Blättern, viele Keime werden dann faserig.
Gerade frisches Grün im Winter belastet das Klima, so der NABU. So schlage ein Kilogramm Salat aus dem Treibhaus mit 4,45 Kilogramm Kohlendioxid, ein Kilo Tomaten sogar mit 9,3 Kilogramm Klimagas zu Buche. „Importe aus Nordafrika oder Südeuropa sind wegen der langen Transportwege und des hohen Wasserverbrauchs in den trockenen Gebieten keine sinnvolle Alternative“, warnt der NABU.
Was also tun, wenn der Körper nach Frischem lechzt? „Es gibt tolle Alternativen aber letztendlich geht es auch um Verzicht“, stellt Sönke Hofmann klar, „man darf nicht mehr gedankenlos Sommerfrüchte im Winter kaufen, das geht nur als wirkliche Ausnahme.“ Alternativ eigne sich Kohl hervorragend als Wintersalat, Feldsalat und Endivien gibt es auch in unseren Breiten bis weit in den Winter.
„Und als Ergänzung zieht man sich einfach Keimlinge. Die bringen eine enorme Geschmacksvielfalt auf den Tisch“, schwärmt Hofmann. So seien Radieschen, Rettich und Senf eher schärflich, Bockshornklee und Kresse wunderbar nussig und Alfalfa oder Mungobohnen recht neutral. „Eigentlich kann man so ziemlich alles außer Nachtschattengewächse wie Tomate oder Kartoffel als Keimlinge essen. Manche Hülsenfrüchte sollte man blanchieren,“ gibt Hofmann einen Tipp.
Lässt man die kleinen Pflänzchen noch länger wachsen, werden sie zum Trendessen „Microgreens“. Dazu bietet der NABU im Rahmen seines von der Umweltsenatorin geförderten Projektes zu „Heimischer Exotik“ am Dienstag, den 14. Dezember, ab 18 Uhr einen digitalen Vortrag an. Anmeldung ist unter 04 21 / 48 44 48 70 möglich.
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