Unser Programm im Juni
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Ursache sind harmlose Gespinstmotten, deren Raupen die Blätter fressen und die sich gruppenweise zum Schutz einspinnen, beruhigt der NABU. Der hochallergene Eichenprozessionsspinner wurde in Bremen bislang noch nicht nachgewiesen.
NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann erklärt den Zyklus der Schmetterlinge: Im vergangenen Sommer legten kleine Gespinstmotten mit weißen Flügeln und zumeist hübschen schwarzen Tupfern ihre Eier in den Baumkronen ab. Daraus entstanden winzige Raupen, die sich nach kurzem Fraß für den Winter verpuppt hatten. Nun legen sie als „richtige“ Raupen einen enormen Appetit an den Tag und fressen ihre Wirtsbäume oft komplett kahl.
„Den Büschen macht der Kahlfraß recht wenig, es belastet sie eher so wie uns ein lästiger Schnupfen“, so der gelernte Förster Hofmann. Die Pflanzen hätten sich auf Massenvermehrungen von Schädigern, wie sie in der Natur immer wieder vorkommen, im Laufe der Evolution gut eingerichtet. Das Pfaffenhütchen kann mit seinen grünen Zweigen eine Not-Photosynthese betreiben und die meisten Sträucher treiben Ende Juni noch einmal mit dem sogenannten „Johannistrieb“ aus. Damit werde die notwendige Blattmasse wieder hergestellt und die Pflanzen können Knospen für das nächste Jahr anlegen.
Der Naturschützer kann dem Massenbefall auch etwas Positives abgewinnen: „Gerade Singvögel verzehren die Raupen gerne, auch wenn sie nicht gegen die Mengen ankommen. Aber die eiweißreichen Raupen sind die beste ‚Babynahrung’ für die Jungvögel.“ Zu einem naturnahen Garten gehöre Fressen und Gefressen werden, das gelte für Pflanzen wie für Tiere.
In Mitteleuropa gibt es 74 Arten von Gespinstmotten, einer Familie der Kleinschmetterlinge. Sie fressen immer nur Pflanzen, an die sie sich gut angepasst haben. So gibt es Gespinstmotten die hauptsächlich jeweils an Traubenkirschen, Pfaffenhütchen, Apfelbäumen, Pflaumen oder dem Faulbaum fressen. "Wenn die Wirtspflanzen knapp werden, wechseln sie auch auf andere Büsche, bevor sie verhungern", erklärt der NABU.
Besonders auffällig ist bei den "Yponomeutiden", so der lateinische Name der Gespinstmotten, dass ihre Raupen gesellig in großen, oft schleierartigen Gespinsten an den Futterpflanzen leben, welche ihnen Schutz vor Wetter und Fressfeinden gewährleisten. Hier verpuppen die Raupen sich und werden zu den Schmetterlingen, die wieder neue Eier für die nächste Generation legen.
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Di., 8.10. 16 - 17 Uhr
Wir zeigen den aktuellen Stand in unserem Garten und geben Tipps zum klimaangepassten Bio-Gärtnern.
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