Giftfreie Weihnachtsbäume für die gute Stube
Ökologisch korrekter Weihnachtsbaum gewünscht? Regional, mit Zertifikat oder direkt aus dem Wald ist die bessere Alternative. Mehr →
(Bremen, den 13.12.17) Was landläufig als „Tannenbaum“ bezeichnet wird, ist in Norddeutschland meist eine Fichte und damit eine ganz andere Gattung. Bei den Weihnachtsbäumen ist es umgekehrt, mehr als Dreiviertel aller verkauften Bäume sind Tannen, zu allermeist Nordmanntannen. Doch wie unterscheiden sich Fichten und Tannen? Damit kein Käufer bei den Verhandlungen rund um den festlichen Nadelträger dumm dasteht, klärt der NABU auf.
„Der einfachste Test ist ein Griff in die Nadeln“, erläutert NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, „piekst es, ist es eine Fichte.“ Alle Tannen haben stumpfe Nadeln mit einer kleinen Kerbe an der Spitze. Auch sitzen ihre Nadeln „wie mit Saugnäpfen“ auf dem Zweig, während die Fichtennadeln direkt aus der Rinde kommen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal wären die Zapfen, die bei den Tannen auf dem Zweig stehen, während sie bei den Fichten abwärts hängen, doch Weihnachtsbäume sind in der Regel zu jung für eigene Nachkommen.
Die einzelnen Arten zu unterscheiden, sei schon ein höherer Schwierigkeitsgrad, betont der NABU. „Bei der Nordmanntanne ist die Benadelung wie mit einem Mittelscheitel geteilt, während die Edeltanne rundherum benadelt ist.“ Die als Weihnachtsbaum hier eher seltene heimische Weißtanne und die amerikanischen Küstentannen haben die Nadeln flach angeordnet. „Als wenn die gebügelt wurden.“
Ist die Fichtennadel auch von der Unterseite grün, ist es eine einheimische Rotfichte. Blaue Unterseiten haben die Omorika- und die Sitkafichtennadeln. „Wenn die ganze Nadel blau ist, sagen Laien Blaufichte, richtig wäre aber Stechfichte“, so der gelernte Förster Hofmann, „Sitka- und Stechfichten sind mit das Widerlichst-piekstigste bei der Jungwuchspflege im Sommer.“ Durch Harz und Schmutz an den Nadeln, entzünden sich die ohnehin schon unangenehmen Stiche in der Haut auch noch gerne.
Ganz selten bieten die Baumverkäufer auch Kiefern und Douglasien an. „Douglasien haben spitze Nadeln, die aber nicht pieksen, weil sie sie so weich sind. Deshalb sehen die Zweige regelrecht plüschig aus“, beschreibt Sönke Hofmann. Kiefernnadeln haben die längsten der Nadeln und seien daran gut zu erkennen.
Weshalb ist es nun wichtig, den Weihnachtsbaum richtig einordnen zu können? „Wer seinen Baum lange in der Wohnung stehen lassen will, kann mit Fichten nicht viel anfangen, die nadeln sehr schnell“, rät der NABU. Andererseits stammen die Fichten meist aus kleineren Familienbetrieben und sind tendenziell weniger mit Pestiziden belastet, als die Nordmanntannen aus Massenplantagen. Außerdem sei die gezielte Nachfrage nach einheimischen Rotfichten ein erster Schritt zu mehr Ökologie rund um den Weihnachtsbaum.
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