Jetzt noch Nistkästen bauen
Glücksgefühle für Vögel & Menschen


(Bremen, den 20.1.23) Ein paar Sonnenstrahlen reichen, schon starten die Gartenvögel mit ihren Reviergesängen. Die Tage werden wieder länger und das merken auch Blaumeise, Amsel und Co. Noch bleiben einige Wochen, um den gefiederten Freunden mit Nisthilfen unter die Flügel zu greifen, erklärt der NABU und gibt gleich auch Tipps, wie Nistkästen sinnvoll gebaut werden.
„In der Stadt sind Nistkästen das wohl wichtigste Instrument des Artenschutzes“, stellt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann fest, „sie helfen den Vögeln und machen die Menschen schlichtweg glücklicher.“ Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein mehr an Vögeln in gleichem Maße die Laune hebt, wie ein um den gleichen Prozentsatz höheres Gehalt.
„Der Nistkasten löst nicht unsere ökologischen Probleme, aber er mildert sie ab“, betont Hofmann, „jeder Kasten erhöht die Chancen einer Vogelfamilie sich trotz mangelnder Nahrung und freilaufender Katzen doch durchzusetzen.“ Natürliche Höhlen könnten Stadtbäume unter dem Diktat der „Verkehrssicherungspflicht“ gar nicht mehr entwickeln. Auch Spalten an Gebäuden würden im Zuge von Energiesanierungen konsequent verschlossen.
Von selbsternannten „Nistkasten-Polizisten“
Wer nun im Keller noch Bretterreste findet, kann aus ihnen mit ein wenig Geschick Nistkästen bauen. „Das Grundprinzip ist ein geschlossener Kasten mit einer Front, die man zum Säubern öffnen kann“, erklärt der passionierte Hobbywerker Hofmann, „da gibt es eine unglaubliche Vielfalt an Lösungen für die Technik.“ Am besten bewährt habe sich eine hochschiebbare Front, die von Leisten gehalten wird.
„Der Innenraum des Kastens sollte etwa 14 Zentimeter im Quadrat Grundfläche und 30 Zentimeter Höhe haben“, so der NABU. Abweichungen von ein paar Zentimetern seien kein Problem, auch wenn selbsternannte „Nistkasten-Polizisten“ immer wieder warnen. „Zum einen sind die ausgefaulten Stämme und alten Spechthöhlen in der Natur auch nicht genormt und zum anderen sind Vögel auch nicht blöde. Die inspizieren einen Brutplatz sehr genau und suchen sich das Beste heraus“, erklärt der gelernte Förster Hofmann.
Doch längst nicht alle Gartenvögel nisten in der Dunkelheit geschlossener Kästen wie Meisen, Spatzen und Stare. Auch sogenannte Halbhöhlen für Nischenbrüter, bei denen die Frontplatte nur etwa die Hälfte des Kastens abdeckt, als auch die noch etwas geschlossenere Dreiviertelhöhlen gibt es. „Damit kann man Garten- und Hausrotschwänzen, Bachstelzen, Grauschnäppern und den Rotkehlchen helfen“, zählt Sönke Hofmann auf, „und natürlich dem Zaunkönig.“
Viele Gartenvögel seien jedoch Freibrüter und auf dichtes Zweigwerk angewiesen. „Ein wenig Wildheit und Unordnung hilft ihnen und natürlich einheimische Sträucher, denn die liefern neben dem Brutplatz gleich noch die eiweißreichen Insekten für die Küken frei Haus“, erklärt der NABU. Gerade dornenreiche Sträucher wie Weißdorn, Schlehe oder Sanddorn seien besonders katzensicher.
Eine Bauplansammlung für 50 verschiedene Nisthilfen gibt es gegen 5 Euro per Post beim NABU Bremen, Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen. Bis 1. März können dort auch einheimische Sträucher bei einer Sammelbestellung für den eigenen Garten geordert werden.
Noch mehr engagieren?!?
Wer sich darüberhinaus für die Vogelwelt engagieren möchte, hat dazu bei folgenden Veranstaltungen Gelegenheit:
- Aktiv: Nistkastenbau in Bremen-Nord, So., 29.1.23, 14 bis 16 Uhr, NABU GS Nord, Reeder-Bischoff-Str. 34
- Digitaler Treff der Vogelschutzgruppe, Fr., 3.2.23, ab 19 Uhr, per „Zoom“
Anmeldung & Infos jeweils unter 04 21 / 48 44 48 70 oder www.NABU-Bremen.de
weitere Infos
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