Ende der Lammsaison auf der Dreptefarm
Coronafolge: bunte Lämmer mit Mischlingsvater


(Bremen, den 24/03/21) Bunte Lämmer gibt es derzeit auf der Dreptefarm in Wulsbüttel. Da coronabedingt kein reinrassiger Zuchtbock gekauft werden konnte, übernahm kurzerhand ein Rauwoller-Coburger-Mischling die Vaterrolle. Das Ergebnis ist entsprechend bunt. Mit zwei Moorschnucken-Mischlingen ist die Lammsaison im Schullandheim nun kurz vor Ostern beendet.
„Die Lämmer sind immer echte Frühlingsboten und jedesmal eine neue Freude“, strahlt Dreptefarm-Vorsitzender Sönke Hofmann. Das Heim hält und züchtet alte, vom Aussterben bedrohte Haustierrassen und bringt dieses gefährdete Kulturgut den Schulkindern näher. Derzeit besteht die kleine Schafherde aus Rauwolligen Pommerschen Landschafen, einem Leineschaf, einer Moorschnucke und einem Bentheimer Landschaf. Und natürlich aus der bunten Schar von sieben Mischlingslämmern.
Die Herde besteht aus Sicherheitsgründen nur aus genetisch hornlosen Schafrassen und zeigt dennoch eine überraschende Vielfalt. „Unser Coburger Fuchsschaf mussten wir wegen einer Euterentzündung abgeben, ihren Sohn haben wir mit der Flasche großgezogen. Er ist der Vater der bunten Lämmer“, berichtet Hofmann. Über den Sommer sollen neben einem neuen Fuchsschaf noch weitere alte Rassen dazukommen.
Doch so niedlich die Lämmer auch sind, als große Schafe werden auch sie einmal geschlachtet. „Wir halten Nutztiere und nutzen sie auch. Allerdings versuchen wir, mehr Respekt und Anerkennung den Tieren gegenüber zu vermitteln“, betont Hofmann. Wer Tiere in natürlicher Haltung erlebe, misst ihrem Fleisch einen anderen Wert bei. „Wir müssen den Sonntagsbraten zu etwas besonderem machen.“
Ende Mai schert Hofmann selbst die Schafe, die Wolle nutzen Ehrenamtliche zum Filzen und Spinnen. „Auf den Sommerfreizeiten filzen wir mit den Kindern, unsere Wolle riecht dann auch noch nach Schaf, nicht so wie die gekaufte bunte Zauberwolle“, schmunzelt der Heimchef. Allerdings behalten die Lämmer ihr feines Baby-Vlies im ersten Jahr, nur ihre Mütter werden „nackig“ gemacht.