Vogelparadies Vahrer Feldweg
Eine ehemalige Ziergärtnerei wird ein Refugium für Mensch und Natur. 2013 erbte der NABU die 30.000 m² und baut sie seitdem naturverträglich um. Mehr →
(Bremen, den 02.07.20) Gleich über zwei Projekte des NABU hat sich Umweltsenatorin Maike Schaefer im Vahrer Feldweg in Sebaldsbrück informiert. Neben der Eröffnung des Vogel-Rundwegs samt kunstvoller Beobachtungshütte auf dem NABU-Gelände stieg Bremens oberste Umweltschützerin den Naturschützern aufs Dach – ganz wörtlich, denn dort gedeiht die im Frühjahr gepflanzte Begrünung auf rund 100 Quadratmetern Stalldach. Beide Projekte wurden vom Umweltressort finanziell gefördert.
„Ich bin jedes Mal begeistert, wie sich das NABU-Gelände weiterentwickelt“, so die gut gelaunte Senatorin, „hier entsteht etwas Wunderbares, Naturschutz zum Anfassen und mit allen Sinnen erleben.“ Gerade die Corona-Zeit habe den Wert von Natur für die Erholung und Gesundheit sehr deutlich gemacht. Solche Erlebnisräume könne es besonders in der Stadt nicht genug geben.
Auf dem Stalldach grünt und blüht es, was die Hobby-Imkerin Schaefer besonders freut. Während auf der Südseite des Stalls eine Photovoltaikanlage den Strom für das Gelände liefert, ist der eigentliche Stall schon länger mit den „Sedum-Klassikern“ Fetthenne, Mauerpfeffer und Tripmadam eingesät. „Das Substrat hält den Regen gerade bei Gewittergüssen gut zurück und die dickfleischigen Blätter speichern das Wasser für die Pflanzen auf diesem Extremstandort“, weiß die Biologin Schaefer.
Den angrenzenden Unterstand hat der NABU nun mit etwas mehr Substrat und einer klangvollen „Steinrosenflur“ begrünt. Die dickere Bodenschicht ist der neuen Förderrichtlinie geschuldet. Sie schreibt Mindestmengen vor, die das Dach an Regen aufnehmen können muss. Dafür blühen neben den Sukkulenten jetzt auch trockenresistente Pflanzen wie Karthäuser-Nelke, Bohnenkraut, Blau-Schwingel und Schillergras.
Komplett aus selbstgeschlagenem Holz vom Wald am Schullandheim Dreptefarm haben Aktive des NABU in Eigenarbeit die imposanten Holzgebäude unter den Gründächern errichtet. „Solche Bauten dauern bei uns zwar einige Monate, dafür werden sie besonders liebevoll und detailreich ausgestattet“, ist der NABU-Vorsitzende Bruno von Bülow sichtlich stolz. Auch die Beobachtungshütte im Wald, deren aus Lianen geflochtenes „Eröffnungsband“ er mit der Senatorin und stilvoller Heckenschere durchtrennt, gehört in diese Kategorie.
„Wir haben mit Malte Eggers einen unglaublich kreativen Tischler auf dem Gelände, der schnitzt und baut solche Kunstwerke“, lobt von Bülow den geschnitzten Buntspecht am Eingang der Station. Rund um die kleine Hütte sind Vogelfütterungen aufgehängt, die die gefiederten Freunde auch fleißig plündern. Hinter geflochtenen Fenstern sitzend, können Vogelfreunde Rotkehlchen, Meise und Co besonders nah beobachten.
Bei dem Projekt, aus dem die Hütte entstanden ist, geht es um die artgerechte Fütterung von Wildvögeln. „Viele Menschen freuen sich, wenn sie die Tiere mit etwas Futter an den Balkon locken können. Wir zeigen ihnen, wie sie Krankheiten und falsche Ernährung der Tiere vermeiden“, erklärt Bruno von Bülow. Neben dem Rundweg auf dem Gelände berät der NABU Seniorenheime und Krankenhäuser zur Vogelfütterung.
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