NABU fordert zeitgemäßen Baumschutz





Der aktuelle Vorstand des NAVBU Stadtverband Bremen e.V. - Foto: Dorothee Meier
Der NABU Bremen fordert den Senat auf, zeitnah, spätestens aber bis zum Beginn der nächsten Fällsaison im Oktober 2025, eine strengere und damit zeitgemäße Baumschutzverordnung zu verabschieden. Das beschloss die Mitgliederversammlung des Naturschutzverbandes am vergangenen Mittwoch einstimmig in einer Resolution. Eine neue Baumschutzverordnung muss laut NABU mindestens das Niveau vergleichbarer Großstädte aufweisen. Gleichzeitig müssen für die Umsetzung ausreichende Mittel zur Verfügung gestellt und Verstöße konsequent geahndet werden. „Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unseres städtischen Klimas und unserer Biologischen Vielfalt“, betont Tjark Ole Sievertsen, 1. Vorsitzender des NABU Stadtverbandes.
Für den NABU ist es unverständlich, dass die im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und Linken vereinbarte Novellierung der Baumschutzverordnung bisher nicht umgesetzt wurde. Die aktuell noch gültige Verordnung schütze Bremische Bäume weitaus schlechter als in anderen Großstädten wie Berlin, Hamburg und Köln, beschreibt der NABU in seiner Resolution die derzeitige Situation. Der Verein erhielt zahlreiche Hinweise von Mitgliedern und Bürger*innen, dass in der vergangenen Fällperiode von Oktober bis Februar erneut zahlreiche Bäume leichtfertig abgeholzt wurden – mit schwerwiegenden und langfristigen Folgen für das Stadtklima und die lokale Biodiversität.
Weltweit, aber auch in Bremen werden die Auswirkungen des Klimawandels und des Artensterbens immer greifbarer. Vor dem Hintergrund dieser sich verschärfenden Zwillingskrise stellen Bäume wichtige CO2-Speicher dar, sie produzieren Sauerstoff, spenden Schatten in der Sommerhitze und bieten zahlreichen Tierarten Brutstätten sowie Nahrung. Diese Ökosystemleistungen wirken dabei umso stärker, je älter und größer ein Baum ist.
Auf der Mitgliederversammlung des NABU Stadtverband Bremen wurde auch der Vorstand teils neu besetzt. Neben den bereits im vergangenen Jahr gewählten 1. Vorsitzenden Tjark Ole Sievertsen und den beiden Beisitzern Michaela Mayer und Michael Döcker erhielt jetzt Bodo Röver neu das Amt des Kassenwarts. Für das langjährige Vereinsmitglied ist das Amt nicht neu, er hatte diese Funktion früher bereits einige Jahre inne. Daneben wechselte Gerd Richter von der Funktion des Schriftführers in die des 2. Vorsitzenden.