Gemeinsam Schwalben und andere Gartenvögel zählen





Mehlschwalben - Foto: NABU/Krzysztof Wesolowski
Mit dem April kehrten auch die Schwalben aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara zurück, um bei uns zu brüten. Dazu können sie unsere Unterstützung gut gebrauchen: mit Lehmpfützen, Nisthilfen oder Kunstnestern. Wer Schwalben an seinem Gebäude willkommen heißt, kann sich beim NABU um die Auszeichnung „Schwalbenfreundliches Haus“ bewerben.
Rauch- und Mehlschwalben bauten jahrhundertelang an und in Gebäuden ihre Nester. Inzwischen sind sie gefährdet, weil sie immer weniger Nistmöglichkeiten finden, teilt der NABU-Bremen mit. Um mehr Menschen zu ermutigen, sich für Schwalben zu engagieren, gibt es die NABU-Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“. Seit Beginn der bundeweiten Aktion im Jahr 2017 konnte die Auszeichnung 12.000-mal vergeben werden. Die Schwalbenliebhaber zeigen damit vorbildlich, dass das Leben mit der Natur direkt am eigenen Haus möglich ist.
Die Anzahl der Brutpaare sank bundesweit in den vergangenen 30 Jahren auf etwa die Hälfte. Die Mehlschwalbe ist gefährdet, die Rauchschwalbe steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschland. Zur Stunde der Gartenvögel 2024 wurde für Rauschschwalben bundesweit ein Minus von 18 Prozent der Meldungen verzeichnet, in Bremen war das Minus sogar noch größer. Die Mehlschwalbensichtungen sanken bundesweit um 13 Prozent, dagegen wurden in Bremen mehr der außen an Bauwerken brütenden Art gezählt. Spannend wird sein, ob sich diese Trends bei der diesjährigen Vogelzählung vom 9. bis 11. Mai fortsetzen.
Gezählt werden an diesem Wochenende jedoch nicht nur Schwalben. Alle Vögel, die innerhalb einer Stunde zu sehen sind, werden erfasst. Im vergangenen Jahr wurden in 266 Bremer Gärten 6324 Vögel gezählt. Vogelkundler Florian Scheiba vom NABU Bremen ist gespannt auf die diesjährigen Ergebnisse: „Je mehr Menschen teilnehmen, desto aussagekräftiger sind die Zahlen. Jede Meldung zählt und hilft dabei, Bestandsentwicklungen zu erkennen.“ Gesammelt werden die Meldungen der „Stunde der Gartenvögel “unter www.stundedergartenvoegel.de. Hier gibt es auch weitere Informationen und Zählhilfen.
Neben der individuellen Zählung bietet der NABU Bremen gemeinsame Termine an: In Sebaldsbrück zählt Vogelkundler Florian Scheiba mit Interessierten und Familien mit Kindern ab acht Jahre am Samstag, den 10. Mai von 10 bis 11 Uhr im Schlosspark während eines vogelkundlichen Rundgangs. Treffpunkt ist Ecke Schlossparkstr. / Sebaldstr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei schlechter Witterung fällt die Veranstaltung aus.
In Bremen-Nord treffen sich Interessierte am Sonntag, den 11. Mai um 10 Uhr in Vegesack am „Nordlicht“, dem neuen NABU-Bauwagen beim Schützenverein Vegesack, Hermann-Löns-Str. 16. Die Veranstaltung ist auch für mobilitätseingeschränkte Menschen geeignet, da stationär nahe des Treffpunktes gezählt wird. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Ein eigenes Fernglas darf gerne mitgebracht werden. Es wird um Anmeldung gebeten unter Nord@NABU-Bremen.de.