



Der NABU-Waldgarten
Seit 2023 entsteht auf unserem NABU-Gelände ein neuer Waldgarten. Wir möchten zeigen, wie in diesem nachhaltigen und ressourcenschonende Anbausystem Nahrungsmittelanbau, Klimaanpassung und die Förderung der Biodiversität harmonisch miteinander verbunden werden können. Dabei kann jede*r bei der Planung und Gestaltung mitmachen. Außerdem bieten wir regelmäßige Führungen für Interessierte an. Alle weiteren Infos findet Ihr auf dieser Seite.
Im Vordergrund steht bei uns die Biodiversität!
Der NABU Bremen erbte 2013 ein 3ha-großes Gelände einer alten Ziergärtnerei in Sebaldsbrück. Für den ca. 3.000m² großen Waldgarten wurde hier im Januar 2023 eine alte Thuja-Plantage komplett geräumt. Hier entsteht nun anstelle von exotischer Monokultur ein vielschichtiger Waldgarten mit heimischen Arten und alten Kultursorten und auch klimaresiliente Arten dürfen bei uns nicht fehlen. Auf verschiedenen Ebenen wollen wir Früchte, Nüsse, Kräuter, Gemüse, Blüten etc. wachsen lassen. Dabei haben wir uns grundsätzlich dafür entschieden, ausschließlich Pflanzen zu wählen, welche für den Menschen und die heimische Fauna nützlich sind und natürlich sind (potenziell) invasive Arten bei uns ausgeschlossen. Der alte heimische Baumbestand, Stieleiche und Schwarzerle, wurde erhalten und wildaufgelaufene Bäume und Sträucher, wie Feldahorn, Schwarzer Holunder, frühblühende Traubenkirsche etc., werden zunächst erhalten und sukzessive dem Aufwuchs der Kultursorten angepasst. Um nicht in den Wurzelbereich des alten Baumbestandes einzugreifen, wurden unter diesen Bäumen Hügel- und Hochbeete für den Anbau von Gemüse angelegt.
Die Waldgarten-AG

Waldgarten-AG, Foto: Christiane Breder
Der NABU-Waldgarten bietet viele Möglichkeiten sich kreativ auszutoben! Während unserer Treffen gibt es einen regen Austausch zu verschiedenen Themen wie Klimawandel, Artensterben, Ernährungssicherheit etc. und natürlich zeigen wir die praktischen Dinge zur Planung und zum Anbau direkt am Beispiel vor Ort.
Die Waldgarten-AG trifft sich immer mittwochs von 10-13 Uhr, donnerstags von 14-17 Uhr und jeden zweiten Samstag.
Dabei steht frei, wie häufig und lange man teilnimmt. Gemeinsam planen und gestalten wir den neuen Waldgarten. Wir pflanzen Bäume, Sträucher und Stauden, welche wir teilweise auch selbst anziehen. Wir bauen Bänke und Hochbeete, legen Wege und verschiedene Mikrohabitate für Insekten, Kleinstsäuger, Vögel und Amphibien an.
Kommt vorbei und lernt uns kennen!
Bei Fragen, wendet Euch an Sabrina Cohrs

Waldgarten-Führungen
Von März bis Oktober bieten wir am letzten Samstag des Monats eine Führung durch unseren Waldgarten
Was sind Waldgärten und was macht diese so besonders? Bei einer Führung durch unseren Waldgarten zeigen wir Euch das mehrschichtige Anbausystem aus Obst- und Nussbäumen, Beerensträuchern, Kräutern und Bodendeckern. Dabei erklären wir, wie Waldgärten zur Artenvielfalt und dem Klimaschutz beitragen und geben einen kleinen Überblick in die Planung und Entstehung unseres Waldgartens. Entdeckt mit uns die verschiedensten essbaren Pflanzen und lasst Euch von der großen Vielfalt dieses nachhaltigen Anbausystems inspirieren.
Die Führung findet bei jedem Wetter statt!
Wir treffen uns um 13:30 Uhr am Eingang des NABU Bremen.
Kosten: für Mitglieder 5€, Nicht-Mitglieder 10€
Anmeldung: Sabrina Cohrs
Was ist ein Waldgarten?

NABU-Waldgarten September 2024, Foto: Christiane Breder
Ein Waldgarten besteht aus überwiegend essbaren Pflanzen, die sich auf mehrere Ebenen (fünf bis maximal sieben) verteilen.
Bei uns wird die oberste Etage aus Bestandsbäumen gebildet, wir haben stattliche Eichen und Erlen, sowie im Nordteil große Kopfweiden und im Südteil alte Zierkirschen. Die gefüllten Blüten der Zierkirschen haben zwar für Insekten keinen Wert, dafür sind aber die dicken Stämme für holzzersetzende Lebewesen ein Gewinn, deshalb lassen wir die alten Bäume stehen.
Die zweite Ebene bilden neu gepflanzte Obst- und Nussbäume sowie Wildobstgehölze, die sich schon von selbst angesiedelt hatten. Die dritte Ebene besteht aus Obststräuchern wie Himbeeren und Johannisbeeren, die vierte Ebene bilden Gemüse, Stauden und Kräuter, die fünfte Ebene besiedeln Bodendecker, die sechste Ebene besteht aus Pflanzen, deren Wurzeln Nutzen bringen. Und die siebte Ebene bilden Kletterpflanzen, die mehrere Etagen erklimmen.
Grundsätzlich orientiert man sich bei einem Waldgarten am Ökosystem eines lichten Waldes, es soll sich keine geschlossene Kronendecke bilden, denn die unteren Schichten benötigen ausreichend Licht zum Wachsen.

Raupe des Weinschwärmers, Foto: Christian Breder
Hohe Artenvielfalt
Durch den Anbau vieler verschiedener essbarer Pflanzen wollen wir zeigen, welche Gewächse hier in unseren Breiten gedeihen und als Lebensmittel verwendbar sind. Dazu gehören nicht nur heimische Arten, sondern auch alte Obstsorten sowie Nutzpflanzen aus wärmeren Regionen, die wir mit Blick auf den Klimawandel auf ihr Wachstum bei uns ausprobieren wollen. Zudem lockt eine hohe Vielfalt an (Blüh-)Pflanzen und ein hoher Strukturreichtum auf dem Gelände, bestehend aus Totholzhecken, Teichen, Steinhaufen, Insektenhotels etc. die unterschiedlichsten Tierarten an. Dadurch entsteht ein vielfältiges Ökosystem, das viel weniger anfällig ist für Störungen, z.B. durch Schädlinge oder Krankheiten, als z.B. eine Monokultur auf einem Acker.

Neuer Teich im Waldgarten, Foto: Christiane Breder
Ausgeglichenes Klima
In einem Waldökosystem kommt es zu weniger starken Schwankungen in Temperatur, Luft- und Bodenfeuchte: Bäume und Sträucher schützen vor Wind, das Blätterdach hält eine zu hohe Sonneneinstrahlung ab, Bodenvegetation sowie Laub und andere Pflanzenreste schützen den Boden vor Austrocknung und Erosion. Mit dem NABU-Waldgarten schaffen wir eine Oase für Mensch und Tier innerhalb eines städtischen, oft lebensfernen Umfeldes.
Nachhaltiges und ökologisches Gärtnern
Alle anfallenden organischen Materialien wie Pflanzenreste, Laub und Schnittgut verbleiben im System. Sie dienen z.B. als Mulch zur Verbesserung des Bodenlebens, als Nährstoffquelle für verschiedene Lebewesen, und als Schutz vor Austrocknung. Auch Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für viele holzzersetzende Organismen und wird nicht entfernt. So muss wenig oder gar nicht gedüngt werden. Pestizide und Herbizide sind grundsätzlich tabu.
Genießen, staunen, lernen, mitmachen
Mit der Anlage des Waldgartens wollen wir Besucher*innen auch einladen, zu verweilen und zu entspannen sowie die Natur mit allen Sinnen zu genießen. Wer Inspiration und Informationen für seinen eigenen Garten sucht, wird sicher fündig, Kita- und Schulkinder sind herzlich will-kommen. Auch Teilnehmende von Workshops, die sich mit speziellen Themen wie z.B. Insekten beschäftigen wollen, können das Gelände gerne nutzen. Außerdem freuen wir uns über Freiwillige, die mithelfen wollen ...

Anlegen einer Totholzhecke, Foto: Christiane Breder
Nachhaltiges und ökologisches Gärtnern
Alle anfallenden organischen Materialien wie Pflanzenreste, Laub und Schnittgut verbleiben im System. Sie dienen z.B. als Mulch zur Verbesserung des Bodenlebens, als Nährstoffquelle für verschiedene Lebewesen, und als Schutz vor Austrocknung. Auch Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für viele holzzersetzende Organismen und wird nicht entfernt. So muss wenig oder gar nicht gedüngt werden. Pestizide und Herbizide sind grundsätzlich tabu.

neue Sitzecke 2024, Foto: Christiane Breder
Genießen, staunen, lernen, mitmachen
Mit der Anlage des Waldgartens wollen wir Besucher*innen auch einladen, zu verweilen und zu entspannen sowie die Natur mit allen Sinnen zu genießen. Wer Inspiration und Informationen für seinen eigenen Garten sucht, wird sicher fündig, Kita- und Schulkinder sind herzlich will-kommen. Auch Teilnehmende von Workshops, die sich mit speziellen Themen wie z.B. Insekten beschäftigen wollen, können das Gelände gerne nutzen. Außerdem freuen wir uns über Freiwillige, die mithelfen wollen ...
Unser neuer Flyer ist da!
NABU Waldgarten - So macht ihr mit
Regelmäßig informiert unser Freiwilligen-Rundbrief über Aktionstage und AG-Treffen zum Waldgarten.
Hier entlang zum Freiwilligen-Rundbrief