Einblicke in die Ferienbetreuung
Zur Anmeldung für die Ferienbetreuung im Vahrer Feldweg geht es hier entlang.
Ganz vorsichtig bewegen sich fünf Kinder mit eingezogenen Köpfen durch die Voliere mit einem Dutzend fast erwachsener Hühner. „Die sind ganz zahm“, ist eines der Kinder zu hören. Andere fassen vorsichtig auf die Flügeldecke des geduldigen Federviehs. Nach Streicheln und Kennlernen werden noch Futterglocke und Wasser aufgefüllt, denn die Hühnerversorgung ist Teil der NABU Ferienbetreuung im Vahrer Feldweg. Zwischen acht Uhr und halb neun trudeln etwa 30 Kinder ein.
An der zentralen Outdoorküche stellt Justin Blankensteijn das Tagesprogramm vor, der hauptamtliche NABU Mitarbeiter koordiniert die Ferienbetreuung. „Heute könnt ihr Papier schöpfen und es mit selbst gesammelten Blüten verzieren, Tale keschert mit Euch am Teich und mit Danny geht es zum Trash-Busters-Wettbewerb". Tale und Danny sind zwei der ehrenamtlichen Betreuer*innen. Im Laufe der Woche kommen weitere Aktivitäten hinzu: Insektenhotels zusammenschrauben, Filzen mit Wolle, Schnitzen mit Speckstein und Weidenholz, Bögen bauen und ausprobieren.
„Wir machen keinen Unterricht“, erklärt Claas Nagott, ebenfalls Umweltbildner beim NABU. „Auf unserem Gelände wird Naturschutz und Nachhaltigkeit einfach gelebt. Mit Spiel, Spaß und schönen Erinnerungen erkunden die Kinder verschiedene Lebensräume innerhalb der Stadt.“ Der NABU wolle damit die Grundsteine für einen respektvollen und verantwortungsvollen Umgang mit Natur und Tieren legen. Benjamin hat sich an diesem Tag für den Programmpunkt Keschern entschieden. Im Teich fängt er einen Rückenschwimmer. „Wieso liegt der immer auf dem Rücken“, fragt der Neunjährige und staunt über das lange Beinpaar, mit dem das Insekt im Wasser der Becherlupe fleißig rudert.
Max wählt hingegen das Bogenschießen. Betreuer Danny hängt an einem Apfelbaum der Streuobstwiese eine Zielscheibe auf. Max und vier weitere Kinder suchen den richtigen Abstand, um mit ihren aus Weidenruten und Schnur gebastelten Bogen das Treffen zu üben. Sechs Versuche hat jeder, beschließen die Kinder und probieren es reihum. Für andere ist das Schnitzen der Favorit. Pia zeigt stolz den Fisch, den sie aus einem kinderarmdicken Stück Weidenholz schnitzte. Es wird zum ganz persönlichen Erinnerungsstück.
„Genauso wichtig wie die Angebote ist freie Zeit“, betont Justin Blankensteijn. Carlotta und Jan nutzen sie für eine Auszeit auf den Hängematten unter den Weiden. Ein Dutzend anderer Kinder erobert den Wald als Kulisse fürs Verstecken. Zwei Tage sind fest für Ausflüge verplant. Einer führt in den nahe gelegenen Schlosspark, der andere, am Freitag, zu den NABU-Flächen auf der Rennbahn. „Hier ist vor allem sehr viel Platz für Gemeinschaftsspiele“, zeigt sich Claas Nagott dankbar. Besonders beliebt sei beispielsweise das Geländespiel Tier-Stratego mit zwei Mannschaften, deren Mitglieder aber als Teil der Nahrungskette unterschiedliche Regeln beachten müssen. Verwechslungen führen da immer wieder zu regen Diskussionen. Auf der Rennbahn wird auch auf dem offenen Feuer Stockbrot gebacken. Bald danach geht es zurück zum NABU Gelände im Vahrer feldweg und schon gilt es, Abschied zu nehmen.