Lebensraum Hecken und Sträucher
Hecken- und Gehölzformationen sind sie Ergebnis unserer jahrhundertealten Kulturlandschaft und ein wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten. Mehr →
(Bremen, den 14.02.20) Die Vogelwelt kündet es schon: Die neue Vegetationsperiode steht direkt bevor. Für den verantwortungsbewussten Naturfreund endet damit auch die Sägesaison, denn nicht nur der Gesetzgeber empfindet es als unfreundlichen Akt, den Vögeln die Nester unterm Bürzel wegzufällen. Wer die nächsten zwei Wochen noch schnell mit Säge und Astkneifer gestalten will, sollte einige Grundregeln beachten.
Zunächst einmal sollte man klären, ob die zu schneidenden Büsche das auch vertragen, die meisten Laubgehölze kommen mit Rückschnitt klar, Nadelgehölze, bis auf die Eibe, sind empfindlicher. Grundsätzlich gilt, je jünger und schattenverträglicher ein Strauch ist, desto eher verträgt er auch kräftige Schnitte. Klassische Heckenpflanzen wie Hainbuche, Buchsbaum, Liguster oder Feldahorn sind überaus schnitt-verträglich. Den Spitzenplatz nehmen hier die Weiden ein, die auch radikalste Schnitte überleben.
Wer die Gartenschere ansetzt, sollte auch die Folgen bedenken. Behutsame Eingriffe sind nicht immer die beste Lösung, je stärker man schneidet, umso stärker treibt der Busch wieder aus. Damit kann man die Pflanze regelrecht verjüngen. Wer sich von seinen Pflanzen Sichtschutz erwartet, sollte sie unterhalb der Stelle abschneiden, wo die Krone besonders blickdicht werden soll. Oft schließen die Neuaustriebe die Lücke schon im selben Sommer.
Die Schnitttechnik entscheidet mit darüber, wie verzweigt die Krone ausschlägt. Wenn der Haupttrieb glatt abgeschnitten wird, bekommt man in der Regel weniger neue Zweige als wenn man Stummel stehen lässt, aus deren Knospen dann neue Triebe sprießen. Wer auf viele Blüten aus ist, sollte seine Büsche nicht jetzt sondern direkt nach der Blüte beschneiden, das regt dann die Blütenbildung an.
Viele Menschen glauben, man könne Gehölze nur im Winter beschneiden. Oft ist der Spätsommer, nach der Vogelbrut, ein viel besserer Zeitpunkt. Dann können die Pflanzen sich gegen die anstürmenden Pilzsporen, Viren und Bakterien aktiv wehren, während sie ihnen jetzt in der Vegetationsruhe ausgeliefert sind. Walnüsse und Birken sollte man jetzt auf keinen Fall schneiden, sie können durch den Saftdruck regelrecht verbluten. Auf jeden Fall werden sie geschwächt und der austretende Zuckersaft ist Nährboden für Bakterien und Pilze.
Nur an einheimische Gehölze ist unsere Tierwelt angepasst, da hilft auch keine Blüte am Schmetterlingsfieder oder Beere am Kirschlorbeer, die mal besucht wird. An einer gut gemischten Feldhecke leben über tausend Tierarten in einem gegenseitigen Abhängigkeitsverhältnis. Die plastikgrüne Lorbeerkirsche ist dagegen geradezu steril.
Tipps zur Anlage von Naturgärten bietet das Garten-Infopaket gegen 5 Euro beim NABU, Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen. Zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, organisiert der NABU Bremen eine Sammelbestellung für heimische Heckenpflanzen.
Hecken- und Gehölzformationen sind sie Ergebnis unserer jahrhundertealten Kulturlandschaft und ein wichtiger Lebensraum für Vögel und Insekten. Mehr →