Interaktive Gartenkarte: Herbstliche Tipps für den Naturgarten
Auf unserer Gartenkarte zeigen wir, was im Naturgarten noch erledigt werden sollte, bevor der Winter Einzug hält. Mehr →
Sie sind die Belüfter in Teichen: Wasserpflanzen. Sogar im Winter funktionieren ihre Stängel wie Strohhalme. Deshalb rät der NABU Bremen, Wasserpflanzen vor und im Winter nicht abzuschneiden. Viele im Teichgrund wurzelnde Pflanzen wie Rohrkolben, Sumpf-Schwertlilie und Froschlöffel bilden teils recht stabile Stängel, Blattstiele oder Blattspreiten aus. Sie enthalten eine Art Luftgewebe, das Aerenchym, das im Sommer die Wurzeln mit Luft zum Atmen versorgt. Dessen Wände verholzen mehr oder weniger, damit diese Luftkanäle nicht in sich zusammenfallen. Hohle Stängel, manchmal auch Blattstiele bleiben nach dem Sommer noch lange stehen. Diese Strohhalme reichen bis weit unter die Wasseroberfläche und durchlöchern auch eine Eisdecke. So kann Luft sogar im Winter bis auf den Teichgrund dringen.
Die Luft benötigen Mikroben, die selbst im kalten Wasser abgestorbene Pflanzen und Laub zersetzen – wenn auch langsam. Denn am Teichgrund bleibt es in der Regel vier Grad warm. Die besondere Struktur von Wassermolekülen sorgt dafür, dass Wasser bei vier Grad am schwersten ist und deshalb stets nach unten sinkt. Ein wenig Luft benötigen ebenfalls Insektenlarven, deren Winterquartiere sich im Schlamm und Modder am Teichgrund oder an Pflanzenstängeln befinden.
„Durch das Abschneiden von Pflanzenresten wird dieses eingespielte System gestört“, erklärt Dorothee Meier vom NABU Bremen. Die manchmal sehr milden Temperaturen im Herbst und Winter sollten nicht dazu verleiten, den Teich jetzt noch zu entschlammen. Für die am und über dem Teichgrund überwinternden Tiere ist es zu kalt, um sich bewegen und erneut verkriechen zu können. „Sogar, wenn es warm genug sein sollte: Das Aufwachen verbraucht die Reserven“, erklärt die Biologin weiter, „der Frühling mit Nahrung und anhaltender Wärme ist noch fern“.
Aktiv werden sollten Teichbesitzende im Herbst nur, wenn viel Laub von Bäumen in den Teich fällt. Es sollte möglichst schnell, bevor es absinkt, abgeschöpft oder gleich mit einem grobmaschigen Netz aufgefangen werden. Laub bringt zusätzliche Nährstoffe in den Teich. „Ist es erst einmal auf dem Boden angekommen, wird es zum Sauerstoff zehrenden Mikrobenfutter“, so Dorothee Meier. Vor allem mit steigenden Temperaturen im Frühling wächst dadurch der Bedarf an Sauerstoff im Teich enorm. Den aufwachenden Larven von Libellen, Wasserkäfern und Co. fehlt er dann im Wasser.
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