Pflanzeimer für Kartoffel. - Foto: NABU/Dorothee Meier
Regrowing - neues Gemüse aus Gemüseresten



Regrowing klingt besser als „Nachwachsen“. Genau das ist es aber: Aus einem Gemüserest wächst neues Gemüse. Zugrunde liegt dem die Fähigkeit einiger Pflanzen, aus bestimmten Punkten, neue Blätter, Triebe, Wurzeln oder Knollen bilden zu können. So werden aus einem anderthalb Porree, erzeugen Möhren und Rote Bete einen Zusatzertrag an Blättern und wird aus der übrig gebliebenen Kartoffel oder Knoblauchzehe je ein halbes Dutzend.
Hier einige Beispiele:
Bei Porree, Möhre, Rote Bete, Sellerie, Romasalat, Pak Choi kaufen wir in der Regel die Nahtstelle zwischen Wurzel und Blatt mit. Genau hier sitzt der Teil der Pflanze, der für neues Blattwachstum sorgt, denn diese Gemüse besitzen keinen sich streckenden Stängel, im Gegenteil: er ist extrem gestaucht. Genau daraus entsteht das neue Blattwerk. Den Porreansatz mit ca. 5 cm Blatt, den Kopf der Möhre, Roten Bete und des Sellerie in etwas Wasser stellen und das täglich wechseln, ans Licht bringen und manchmal nur Tage warten, um Nachernten zu können.
Bei Kartoffel, Ingwer und Knoblauch kaufen und nutzen wir die regulären Vermehrungsorgane. Landen sie nicht im Kochtopf, sind sie wie Samen, aus denen neue Pflanzen wachsen. Das dauert in der Regel aber ziemlich lange. Deshalb pflanzt man die Knollen, Zehen, Sprossstücke besser gleich in Erde. Und man kann ihnen durchaus einen Dauerplatz auf der Fenterbank oder dem Balkon geben.
Basilikum, Estragon, Thymian …. Sie alle bilden verholzte Triebe. Und deshalb können solche Triebe recht gut neu bewurzelt werden. Mit einem einzelnen Blatt funktioniert das nicht. Aber hat man ein Bund mit Stängeln oder gar eine Pflanze im Topf, geht das ohne weiteres. Letztere lässt sich so auch verjüngen. Die Vermehrung funktioniert hier wie bei Stecklingen: In Wasser stecken, bis sich Wurzeln bilden, dabei das Wasser regelmäßig wechseln und schließlich in einen Topf mit Erde umsetzen. Oder auch gleich ein feuchte Erde stecken. Wichtig ist, dass die Erde nicht austrocknet und die Luftfeuchte oben herum nicht zu niedrig wird – schließlich muss sich die Wasser gebende Wurzel erst noch bilden. Hier hilft beispielsweise auch ein kopfüber gezogene Tüte als Minigewächshaus.
Unten zeigen wir schrittweise, wie aus einer alten Kartoffel neue werden: Eimer mit Wasserabzugsöchern versehen, torffreie Erde einfüllen, gekeimte Kartoffel hineinlegen und mit restlicher Erde bedecken, in der Sommersonne wachsen lassen, neue Kartoffeln ausbuddeln, abtrocknen lassen und säubern.
Aus alten werden neue Kartoffeln