Grünschnitt gehört nicht in den Wald
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(Bremen, den 04.08.17) Nur wenige Bäume sind so genügsam wie die Eberesche oder Vogelbeere, deren korallenrote Früchte jetzt weit in der Landschaft leuchten. Für die Förster ist sie vom Holznutzen und der Höhe her nur ein „Baum 2. Ordnung“. Zu unrecht, meint NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann, denn das Gehölz biete neben wertvollem Holz vielen Tieren Nahrung und Lebensraum.
Der gelernte Förster zählt die Vorzüge auf: „Die Eberesche ist durch ihre orangeroten Beeren ein hervorragender Futterbaum für Tiere. Neben Eichhörnchen und Bilchen futtern auch Amseln, Stare und Seidenschwänze die Beeren. So entstand - ganz naheliegend - ihr Zweitname ‘Vogelbeere’.“ Mindestens 63 Vogelarten und viele Säugetiere, dazu dutzende Insekten und die von ihnen lebenden Tiere bevölkern die Sträucher. Die sehr leicht abbaubare und von Bodentieren geliebte Laubstreu wurde früher sogar verfüttert.
Die kleinen Apfelfrüchte der heimischen Eberesche sind reich an Vitamin C aber sehr sauer und bitter. „Mit Äpfeln und viel Zucker eingekocht werden sie jedoch genießbar. Man sollte aber, wie bei der Schlehe, den ersten Frost abwarten“, rät der Naturschützer. Oft seien die Vögel dann jedoch schneller, weshalb jetzt gepflückte Beeren kurzerhand eingefroren werden können, um den Frost zu simulieren. Eine Form der Vogelbeere aus dem östlichen Europa, die Mährische oder Süße Eberesche, weise dagegen einen hohen Zuckergehalt auf und könne direkt vom Baum gegessen werden. Durch den hohen Gehalt an süßendem Sorbit seien die Früchte zudem hervorragend für Diabetiker geeignet.
„Das rotbraune Holz ist nur unter dem Mikroskop vom hoch bezahlten Holz der seltenen Elsbeere oder des gefährdeten Speierlings, zu unterscheiden“, ergänzt Hofmann. Für Drechslerarbeiten, Musikinstrumente und kleine Möbel eigne sich das schwere Holz hervorragend. „Wenn die Vogelbeere einmal ihre 120 Jahre Höchstalter erreichen darf, kann sie ohne weiteres 40 Zentimeter und dicker werden.“ Und das seien für die Holzwirtschaft schon interessante Dimensionen.
Die Eberesche steht auf den Pflanzlisten für einen vogelfreundlichen Garten immer ganz oben. Da die eigene Anzucht aus den Früchten nicht ganz einfach ist und kaum ein Gartencenter diesen und andere heimische Strauch im Sortiment hat, bietet der NABU sie in seiner Strauch-Sammelbestellung an. Bis zum Herbst können Gartenfreunde wieder aus 20 verschiedenenen heimischen Gehölzen ihr eigenes Wunschpaket zusammenstellen. Eine gut hüfthohe Vogelbeere kostet dasbei gerade einmal 2,50 Euro. Weitere Informationen und die Bestellliste gibt es unter 04 21 / 45 82 83 64 und www.NABU-Bremen.de.
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