Topfdünger Kaffeesatz
Kräuter und Gemüse klimaschonend düngen
Der Durchschnittsbürger verbraucht sieben Kilogramm Kaffee je Jahr beziehungsweise trinkt 165 Liter. Der ausgelaugte Kaffeesatz ist nicht nur eine Bereicherung für den Kompost, sondern kann Topfkräuter und -gemüse auch direkt mit Nährstoffen versorgen.
Dass der Kaffeesatz oft dann anfällt, wenn Kräuter und Gemüse gerade nicht nach Nährstoffen lechzen, macht gar nichts, denn man kann ihn beispielsweise auf einem Backblech oder Tablett ausbreitet trocknen lassen. Dann schimmelt er nicht und kann noch Wochen und Monate später genutzt werden.
In der Wachstumsphase der Pflanzen werden bis zu zweimal maximal zwei Teelöffel Kaffeesatz direkt auf der Topferde verteilt und eingearbeitet, oder man mischt den Kaffeesatz zu gleichen Teilen mit Wasser. Das überstehende Wasser wird dann wie Flüssigdünger verwendet. Allerdings sollte es nicht auf die Blätter kommen, sondern direkt auf die Topferde. Zur Pflanzzeit kann man auch gut etwas Kaffeesatz der Topferde direkt beimischen: auf zehn Liter Erde die Kaffeesatzmenge von etwa einer Kanne oder 30 Gramm.
Kaffeesatz enthält insbesondere die Nährstoffe Phosphat und Kalium sowie etwas Stickstoff und damit die drei wichtigsten Pflanzennährstoffe. Ausgenommen von der Kaffeesatz-Düngung sind allerdings kalkliebende Gemüse und Kräuter wie Bohnenkraut, Salbei und Lavendel, auch Möhren können empfindlich reagieren. Der Grund ist die Gerbsäure im Kaffeesatz, die den Boden leicht ansäuert. Auch die Filtertüten und Hüllen der Kaffeepads gehören natürlich nicht in den Blumentopf. Sofern sie kompostierbar sind, können sie allerdings in den Gartenkompost.
Kaffeesatz setzt die Nährstoffe nur sehr langsam frei. So besteht kaum die Gefahr einer Überdüngung. Auch zählt Kaffeesatz zu den organischen Düngern, die im Kreislauf geführt werden. Dagegen verschlingt die Herstellung oder Gewinnung von Mineraldüngern oft Unmengen von Energie oder durch Bergbau wird Raubbau an der Natur getrieben.
Außerdem vertreiben die Reste des Muntermachers Koffein Ameisen und Schnecken schrecken vor den Krümeln in ihrer Schleimspur zurück. Auch beim NABU Bremen findet mancher Kaffeesatz den Weg aufs Beet.
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