Warten im Garten
Frühjahrsputz noch verschieben
(Bremen, Februar / März) Naturschutz kann so einfach sein – einfach mal nichts machen! Auch wenn es Gartenbesitzer mit den ersten Sonnenstrahlen juckt, für das Ökosystem Garten sollten besonders Stauden noch immer ungestutzt und auch der Komposthaufen unangetastet bleiben. In ihnen verstecken sich hochnützliche Tiere, die Gärtner, aber auch Meise und Amsel sonst im Sommer schwer vermissen.
In den Stängeln von Brombeere, Sonnenblume und Schilf überwintern unzählige nützliche Larven und die sind jetzt noch nicht ausgeschlüpft (britische Forscher fanden in Schilfpflanzen durchschnittlich jeweils sechs Insektenlarven zwischen den Knoten). Gerade die Blattlausjäger Marienkäfer und Florfliegen brauchen Staudenstängel als Quartier. Erst Ende März sollte das struppige Beet „bereinigt“ werden.
Auch der Komposthaufen oder der vergessene Laubhaufen vom Herbst kann im Inneren äußerst lebendig sein. Die Erdkröten gehen zwar aktuell auf Wanderschaft, doch nur die geschlechtsreifen Tiere sind unterwegs. Jungkröten sitzen gerne noch im Kompost, und in den Laubhaufen können Igel schlummern. Und da sowohl Erdkröten als auch Igel gerne Jagd auf salatfressende Nacktschnecken machen, sollten auch hier Gärtner Rücksicht nehmen.
Der schönste Strukturreichtum im Naturgarten nütztz nichts, wenn er zu früh ratzekahl abgeräumt wird. Das gutgemeinte Insektenhotel alleine bietet kaum genug Verstecke und wird auch von vielen Insekten gar nicht angenommen.