Ab 1. März nur noch gebietseigene Pflanzen
Ab nächste Woche dürfen nur noch gebietseigene, also regionale Pflanzenarten in die freie Natur gesät oder gepflanzt werden. Wir finden das gut! Mehr →
Normalerweise herrscht im Frühling in Garterncentern Hochbetrieb. Wer mit der Natur gärtnern will, kann vieles aber auch selbst machen. „Vor allem, wer beispielsweise einen Kompost hat, kann auf den Kauf von fertiger Gartenerde verzichten, indem selbst gemachte Komposterde verwendet wird“, meint Dorothee Meier vom Naturschutzbund (NABU) Bremen.
In Komposterde sei zum einen Dünger enthalten, so dass manchmal gar nicht, manchmel erst im Laufe des Sommers gedüngt werden muss. „Zum anderen enthalten viele Fertigerden Torf. Um ihn zu gewinnen, müssen Moore trocken gelegt werden“, so die Biologin. Doch Moore gehören zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen Deutschlands. 95 Prozent der noch vor wenigen Jahrhunderten bestehenden Moorflächen wurden bereits entwässert und gelten als „tot“. Das trifft auch auf viele Moore rund um Bremen zu. „Nicht nur für die Artenvielfalt, auch für uns Menschen hat der Verlust von Mooren erhebliche Folgen“, sagt die NABU-Mitarbeiterin weiter. „Moore speichern doppelt so viel des Treibhausgases CO2 wie alle Wälder weltweit zusammen.“
Dabei lässt sich Kompost einfach selbst erzeugen. Praktisch ist eine Box aus Latten oder Metallgittern, die abwechselnd mit Pflanzenresten aus dem Garten, Schnippelabfällen von rohem Obst und Gemüse sowie einigen Zweigstücken und Halmen befüllt werden, um ein sowohl feuchtes als auch durchlüftetes Milieu zu schaffen. Von Krankheiten befallenes Material sollte allerdings nicht auf den Kompost. Regenwürmer kommen meist von selbst und mümmeln das Material auf. Dabei entstehen mit Hilfe reger Mikroorganismen kleine schwarze Krümel mit idealen Eigenschaften für einen robusten Gartenboden. „Es dauert zwar einige Monate, bis Regenwürmer und anderes Kleingetier ihre Arbeit getan haben, aber dann steht ein guter Bodenverbesserer zur Verfügung“, erläutert die Botanikern. Der auf diese Weise selbstgemachter Kompost sei zwar nicht so unkraut- und keimfrei wie gütegesichterter aus dem Handel, aber für die meisten Gartenpflanzen und viele Balkonkästen und Blumentöpfe reiche es. Auf der meist kleinen Fläche eines Reihenhausgartens oder gar in Balkonkästen und Töpfen sei das Zupfen von einigen zusätzlichen Grashalmen, Hühnermiere und keimenden Tomatensamen meist machbar, meint sie weiter. Am besten mischt man den fertigen Kompost mit vorhandener Gartenerde und Lehm oder Sand für eine optimale Zusammensetzung.
Eine Anleitung für selbstgemachte Garten- und Topferden gibt es auf der Internetseite www.nabu.de/torffrei.
Wer Blumen- oder Gartenerde im Handel kauft, dem rät der NABU darauf zu achten, dass sie torffrei ist. Die Bestandteile müssen auf der Verpackung deklariert sein. „Das Angebot an torffreien Substraten wächst“, stellt Dorothee Meier fest, dennoch empfiehlt sie einen Blick auf das Kleingedruckte, denn manche Erden sind lediglich „torfreduziert“.
Mehr zu den Themen torffrei gärtnern, Kräutern und Gemüse auf dem Balkon wird es nach Ende der Einschränkungen aufgrund des Corona-Virus auch ganz praktisch beim NABU Bremen im Vahrer Feldweg geben. Dorothee Meier: „Naturschutz fängt schon beim Gärtnern auf dem kleinesten Balkon an.“
Ab nächste Woche dürfen nur noch gebietseigene, also regionale Pflanzenarten in die freie Natur gesät oder gepflanzt werden. Wir finden das gut! Mehr →