Sträucher in der Dürre
Welche Arten trotzen dem Wassermangel?
(Bremen, den 16.8.22) Hitze und Trockenheit fordern derzeit Pflanzen und Gartenbesitzer heraus. Die Regentonnen sind oft schon leer und dennoch lässt manche Pflanze die Blätter hängen. Auch frisch gepflanzte Hecken sehen traurig aus, statt Blicke abzuhalten welken sie. Wer weniger Gießkannen schleppen und seinen Garten hitzefester machen möchte, bekommt vom NABU ein paar Tipps.
Wichtig ist ein hoher Humusgehalt, der speichert das Wasser und gibt es auch an die Pflanzen wieder ab. Jeder Gartenbesitzer sollte daher einen Komposthaufen konsequent betreiben. Von gekauftem Humus rät der NABU ab, einerseits das recht teuer, andererseits bereiten gerade Torfprodukte große Probleme. Mit Torf holt man zwar organische Substanz in den Garten, schädigt aber die größten CO2-Speicher, die Moore. Außerdem ist Torf für die meisten Pflanzen zu sauer und braucht Kalk.
Hilfreich ist auch ein ausgeprägtes Relief, eine glatte Ebene mit Rasen und vielen Steinen heizt sich stark auf und verdunstet enorm viel Wasser. Kommt dann endlich der ersehnte Regen, kann der ausgetrocknete Boden das Wasser kaum aufnehmen. Wer seinen Garten mit Mulden und Hügeln gestaltet, schafft Versickerungsflächen, Rasen und Pflaster sollte man aufs Minimum beschränken.
Sträucher jetzt schneiden hilft
Sträucher sind als Schattenspender, Lebensraum und Nahrungsquelle unerlässlich. Auch da sollte der Busch zum Boden passen. Z. B. sollte die Auwaldbewohnerin Traubenkirsche nicht auf Sand und der Sanddorn nicht in den Sumpf gepflanzt werden. Besonders trockenresistent ist die Felsenbirne (Amelanchier ovalis), die in der Dürre notfalls ihre Blätter vorzeitig verfärbt und abwirft.
Die Blätter zu reduzieren sei ein probates Mittel gegen zuviel Wasserverlust. Wer einen Baum oder Strauch ohnehin zurückschneiden will, sollte nicht bis zum Winter warten, sondern Ende August / Anfang September kappen, dann kann die Pflanze die Wunde noch aktiv abschotten, was sie im Winter nur begrenzt schafft.
Nur wenig Wasser mehr als die Felsenbirne brauchen Besenginster, Berberitze oder Schlehe. Auch die Weinrose mit ihren besonders aromatischen Hagebutten oder die Mispel mit ihren eigenwilligen Früchten sind mit wenig Feuchte zufrieden. Wenn ein Strauch über die Mittagszeit die Blätter hängen lässt, ist das kein Grund zur Sorge und sofortigen Bewässerung. Wenn die Wurzeln nur ungenügend Wasser nachliefern, welkt die Pflanze, erholt sich aber über Nacht wieder.
Wildsträucher-Sammelbestellung bis 1. November
Wer neue Sträucher und Bäume pflanzen möchte, sollte das im Herbst erledigen. Über den Winter sind die Wurzeln aktiv und verästeln sich dann schonmal im Boden. Herbstpflanzungen sind grundsätzlich erfolgreicher und trockenresistenter. Bis 1. November nimmt der NABU noch Bestellungen für fast 50 verschiedene ökologisch wertvolle Bäume und Sträucher an. Weitere Infos zur Wildsträucher-Sammelbestellung gibt es unter www.NABU-Bremen.de