Ab 1. März nur noch gebietseigene Pflanzen
Ab nächste Woche dürfen nur noch gebietseigene, also regionale Pflanzenarten in die freie Natur gesät oder gepflanzt werden. Wir finden das gut! Mehr →
(Bremen, im Juni) „Faulheit rettet Leben“, könnte das Motto für den Heckenschnitt lauten. Zweitbruten von Amsel, Rotkehlchen und Co. werden durch zu frühen Heckenschnitt bloßlegt. Darüberhinaus ist der Schnitt jetzt vollkommen kontraproduktiv, da die Heckensträucher durch ihn sogar angeregt werden und einen besonders üppigen Johannistrieb nachlegen. Frühestens Ende Juli sollten „strenge Schnitthecken“ in Form gebracht werden, Naturhecken sollten sogar erst Ende August beschnitten werden.
Der Wunsch nach einem ordentlich aufgeräumten Garten samt schnurgerader Grenzlinien wirkt sich für viele Gartenbewohner verheerend aus, verfrühte Schnittarbeiten an Hecken stören alljährlich die Freibrüter massiv oder zwingen sie gar zur Aufgabe der Brut.
Dichte Hecken bieten unseren heimischen Vögeln und ihren Gelegen wichtige Deckung vor natürlichen Feinden wie Sperber, Habicht, Marder, Eichhörnchen oder Elster. Auch Hauskatzen, die in der Stadt häufiger als die natürlichen Feinde der Singvögel sind, machen ein im Dickicht getarntes Nest weniger leicht aus, als eine von aller Deckung befreite Vogelkinderstube.
Auch aus Gärtnersicht dürfe man sich ein wenig Faulheit durchaus leisten: Die Pflanzen befinden sich bis Anfang Juli im zweiten Wachstumsschub, dem sogenannten Johannistrieb. Wer zu früh schneidet, muss unnütz nacharbeiten. Das geteilte Wachstum im Frühjahr und nochmal rund um den Johhannistag am 24. Juni ist für die Pflanzen sinnvoll. Wenn im Frühjahr Insekten einen Baum kahl fressen, sorgt der Johannistrieb für neue Blattmasse und letztlich fürs Überleben der Pflanze.
Grundsätzlich ist eine Formschnitt an Hecken in der Stadt jederzeit erlaubt, doch Störungen von Vogelbrut sind wiederum ein Verstoß gegen den Artenschutz. Deshalb ist es für naturfreundliche Gärtner selbstverständlich, vor dem Schnitt die Hecke intensiv abzusuchen. Wer dann belegte Nester entdeckt, sollte den Schnitt verschieben.
Ab nächste Woche dürfen nur noch gebietseigene, also regionale Pflanzenarten in die freie Natur gesät oder gepflanzt werden. Wir finden das gut! Mehr →