Wenn es Kröten regnet...
Wenn im Sommer winzige Kröten und Frösche den Teich verlassen, sieht es aus, als hätte es die Tiere geradezu geregnet. Wir können Amphibien helfen. Mehr →
Jungkröte im Gras - Foto: Helge May
(Bremen, Ende Juni/Anfang Juli) Wer in der Nähe eines Laichgewässers wohnt, kann jetzt ein niedliches Phänomen bestaunen, den sogenannten „Krötenregen“. Zu Tausenden krabbeln und hüpfen fertige, aber winzige Frösche und Kröten bei feuchtem Wetter an Land und suchen neue Lebensräume, erklärt der NABU. Gartenteiche können den mittlerweile gefährdeten Amphibien helfen, wenn sie ohne Fische und naturnah gestaltet sind.
Abertausende Eier haben die Elterntiere im zeitigen Frühjahr als Laichballen oder -schnüre in ihrem eigenen Geburtstümpel abgelegt. Daraus haben sich zunächst Kaulquappen entwickelt, die nun nach einem Regenguss als gerade einmal fingernagelgroße fertige Fröschchen oder Kröten das Gewässer verlassen. Sie gehen auf Wanderschaft und vertilgen mit großem Appetit viele Insekten und später auch Schnecken.
„Viele Menschen glauben irrtümlich, dass Amphibien ihr ganzes Leben im Wasser verbringen“, klärt NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann auf, „dabei nutzen die meisten Amphibien den Teich nur zur Fortpflanzung.“ Lediglich die Gruppe der quietschgrünen Wasserfrösche lebt das ganze Jahr im Wasser und entfernt sich oft nur wenige Meter vom Ufer. „Die meisten Amphibien leben außerhalb der Paarungszeit an Land und oft sogar Kilometer weit vom nächsten Teich entfernt“, betont Hofmann.
Die Amphibien haben in den vergangenen Jahrzehnten einen beispiellosen Aderlass hinter sich. „Zunächst haben wir viele kleine Tümpel für Äcker und Baugebiete dichtgeschüttet, dann die Wanderwege der Tiere mit Straßen verbaut. Die intensive Landwirtschaft lässt kaum Insekten als Nahrung übrig und schließlich haben wir einen aggressiven Pilz aus Südamerika eingeschleppt, der den Feuersalamander wahrscheinlich ausrotten wird“, beklagt Sönke Hofmann.
Selbst unsere häufigsten Amphibien, die Erdkröte und der Grasfrosch, seien in den vergangenen Jahren immer seltener geworden. „Als ich Kind war, waren die Tümpel im Frühjahr mit Laichklumpen bedeckt, wir haben uns damit beschmissen. Heute bin ich froh, wenn ich ein Dutzend Ballen finde“, erinnert sich Hofmann.
Mit etwas Geduld und einem naturnahen Gartenteich ohne Fische und nicht allzu exotischer Pflanzenpracht könne man selbst in der Stadt schnell zum Kröten-Gastgeber werden, so der NABU. Enten verbreiten erstaunlich viel klebrigen Laich mit ihrem Gefieder und auch einige der jetzt wandernden Mini-Amphibien erobern geeignete Tümpel. Fischbesatz und Filteranlagen sind jedoch die schlimmsten Feinde der Kaulquappen und verhindern meist die Besiedlung.
Eine informative Broschüre über Frösche, Kröten und Molche und ihre Lebensweise gibt es für drei Euro in Briefmarken beim NABU, Vahrer Feldweg 185, 28309 Bremen.
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