Hummeln helfen!
Zuckerlösung für Ihre Majestät rettet ganzes Volk
Wer im Frühjahr eine Hummel sieht, mag sich über die besondere Größe wundern. Dabei handelt es sich stets um eine Jungkönigin, welche mit den ersten warmen Frühlingstagen ihr Winterquartier verlässt. Nach Ende der kalten Jahreszeit begeben sich die friedlichen Brummer auf Nistplatz-Suche, um ein neues Volk zu gründen. Hierzu werden Totholzhaufen, Steinspalten und Mäuselöcher gründlich inspiziert, manchmal auch Vogelnester oder gar Hausisolierungen.
Bei ihrer Suche zehren die Jungköniginnen zunächst von den Nahrungsvorräten des Vorjahres, diese sind im Honigmagen eingelagert. Bald aber gehen diese Vorräte zu Neige. Nun ist es wichtig, rechtzeitig eine nektarspendende Blüte zu erreichen. Für die Entwicklung ihrer Eierstöcke fressen die Königinnen außerdem Blütenpollen. Fehlt im Frühjahr das passende Nahrungsangebot, führt dies schnell zum Tod der Jungkönigin. Wer eine entkräftete Hummel findet, kann ihr jedoch mit Hilfe einer Zuckerlösung leicht wieder auf die Beine helfen und damit vielleicht ein ganzes Volk retten.
Hierfür genügt ein halber Teelöffel Zucker in etwas lauwarmen Wasser gelösen. Innerhalb einiger Minuten kann sich die Hummel mit ihrem langen Saugrüssel ausreichend betanken. Wichtig ist, die Jungkönigin von alleine trinken zu lassen. Wer das Tier näher an den Löffel heranbringen möchte, kann den gutmütigen Brummer vorsichtig mit bloßen Händen oder einem Stück Papier aufheben. Ein naturnaher Garten ohne Gift ist jedoch der beste Hummelschutz.
Naturnahe Gärten sind bester Hummelschutz
Doch leider haben es die gemütlichen Brummer in unserer zunehmend ausgeräumten und bebauten Landschaft immer schwerer, Blütenpflanzen und Unterschlupf zu finden. Dabei kann man den Tieren im Frühjahr ganz leicht mit Hilfe von Winterlingen, einer Kornelkirsche oder blühenden Weiden den Mittagstisch decken. Wichtig ist allerdings zu beachten: Nicht jede Blüte birgt den rettenden Nektar. Deshalb ist bei der Blumen-Auswahl auf ungefüllte Köpfe zu achten. Gefüllte Blüten sind züchterisch verändert, wobei die Staubblätter in dekorative Kronenblätter umgewandelt wurden. Hierdurch sind die Blüten zwar schön anzusehen, liefern Hummeln und anderen Insekten allerdings keine Nahrung.
Hat die Jungkönigin ein neues Quartier und ausreichend Nahrung gefunden, baut sie erste Wabe, legt einige Eier und versorgt die daraus schlüpfenden Larven mit Pollen. Für sich selbst braucht sie Nektar, den sie als Schlechtwettervorrat zu Honig umwandelt und in Wachstöpfchen lagert. Grundsätzlich sind Hummeln wahre Überlebenskünstler. Sie können selbst in alpinen und arktischen Regionen überdauern, weil ihr massiger Körper eine relativ geringe Oberfläche aufweist. Durch ihre Flugmuskulatur besitzen sie eine ausgeklügelte "Heizung" und auch die dichte Behaarung hilft ihnen, Energie zu sparen. Doch alle Effizienz nützt nichts, wenn die Gärten keinen Treibstoff in Form von Nektar anbieten.
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