Wo kommen die vielen toten Hummeln her?
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Wespe frisst an reifer Zwetschge - Foto: Helge May
(Bremen, den 13.07.22) Aktuell wird der NABU mit Anfragen zur Gefährlichkeit von Wespen und Hornissen überhäuft. „Viele Anrufer sind unsicher, ob Wespennester im Garten oder am Haus gefährlich sind“, so NABU-Geschäftsführer Sönke Hofmann. In den meisten Fällen reichten ein paar Fakten aus dem Leben dieser Tiere, um die Besorgnisse aus dem Weg zu räumen. Viele Anrufer seien durchaus interessiert, mehr über den speziellen Lebenszyklus von Wespen, Wildbienen und Hummeln zu erfahren.
Den wenigsten Menschen sei beispielsweise bekannt, dass diese Insektenvölker nur wenige Monate existieren. Im Spätsommer schlüpfen neue Königinnen, die sich nach dem Hochzeitsflug Reserven für den Winter anfressen, um dann an frostfreien Orten wie Mauerritzen, Holzstapeln oder Dachböden zu überwintern. „Im Frühjahr erwachen nur die Königinnen wieder und beginnen an einer geeigneten Stelle den Bau eines neuen Nestes. Alte Nester vom Vorjahr werden nicht wieder besiedelt“, beruhigt der NABU-Mann.
Die ersten wenigen Larven werden noch von der Königin selbst herangezogen und bleiben vom Menschen meist unbeachtet. Dann übernehmen die Arbeiterinnen den Job und die Königin konzentriert sich auf Fressen, Verdauen und Eier legen. Langsam steuern die Wespennester auf die größte Individuenzahl zu. Die liegt Mitte August, je nach Art, bei maximal 4.000 Tieren. Insgesamt sei es bislang ein gutes Jahr für die nützlichen Tiere. Wespen sammeln eine Unmenge anderer Insekten als Nahrung ein und spielen in den Stoffkreisläufen der Ökosysteme eine wichtige Rolle als „Gesundheitspolizei“, so der NABU.
„Selbstverständlich sollten Insektenvölker nicht gestört werden, es ist klar, dass die Tiere dann ihre Brut verteidigen“, bittet Hofmann um Rücksichtnahme und Verständnis. Mit einem Sicherheitsabstand von zwei bis drei Metern lasse sich mit Wespen und erst recht mit den stoischen Hornissen für einen Sommer gut leben. Von sich aus seien die Tiere keineswegs aggressiv und Geschichten über die besondere Gefährlichkeit von Hornissenstichen seien schlicht Märchen. Lediglich bei Kleinkindern und Personen mit Allergien gegen Wespengift ist mehr als die übliche Vorsicht anzuraten.
An die Kuchentafel auf der Terrasse kommen nur die Gemeine und die Deutsche Wespe, die beiden verbreitetsten Arten. „Wespen, die eine Aufgabe im Stock haben, jagen Insekten oder gehen an das vorbereitete Grillfleisch“, klärt Hofmann auf, „an den Kuchen kommen vor allem die Rentnerwespen, die keine Aufgabe mehr haben und nur sich selbst versorgen.“ Mit halbierten Weintrauben oder anderen überreifen Früchten ein paar Meter von der Terrasse entfernt präsentiert lassen sich Wespen gut ablenken. Auch graubraune, wasserballgroße Wespennest-Imitate über der Tafel helfen recht gut und vertreiben die Mitesser.
Andere Arten wie Wildbienen und die flauschigen Hummeln haben sowieso alle Sympathien auf ihrer Seite, gehören sie doch zu den wichtigsten Blütenbestäubern im Garten. „Grundlage für zahlreiche Insektenbesuche im Garten sind die heimischen Wildpflanzen. Ihre Blüten locken unterschiedlichste Arten an. Die Nester werden dann gerne in lockerem Gartenboden oder Steinhaufen an sonniger Stelle gebaut“, rät der NABU.
Speziell für Wildbienen, die ihre Eier in Ausfluglöchern von holzbohrenden Insekten ablegen, gibt es vorgebohrte Holzblöcke oder Lochsteine als Nisthilfen. Allerdings hilft das nur rund 20 Prozent der Wildbienen, die meisten siedeln im nackten Erdreich. Die Anforderungen an Nistplätze sind so vielfältig wie die Insektenwelt selber. Und ohne heimische Blumen in der Nähe sei jedes Insektenhotel reine Deko, betont der NABU.
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