Die Spinnen kommen!
Ungeliebte Nützlinge kommen in die Häuser
Mit sinkenden Temperaturen suchen auch einige Spinnenarten den Schutz und die Wärme der Wohnhäuser. Gekippte Fenster und Lüftungsschächte sind die Eintrittspforten für die ungeliebten Insektenjäger. Die heimischen Spinnen sind vollkommen ungefährlich, nur die zugewanderte Nosferatuspinne kann unangenehm beißen.
Viele Menschen empfinden Angst oder gar Ekel gegenüber Spinnen, dabei sind das äußerst interessante und in unseren Breiten ungefährliche Tiere. Auch wenn Spinnen nun in die Wärme kommen, können die meisten Arten in beheizten Häusern gar nicht überleben. Sie trocknen dort einfach aus oder verhungern.
Die bekannte Kreuzspinne mit dem hellen Doppelkreuz auf dem Hinterteil fällt jetzt besonders auf. Die nun ausgewachsenen Tiere weben ihre Radnetze innerhalb von nur 45 Minuten gerne vor Fenstern und bieten dann spannende Beobachtungsmöglichkeiten.
Spinnen haben nicht nur acht Beine sondern auch acht Augen, womit die Kreuzspinnen allerdings nur schlecht sehen können. Sie "hören" mit den langbehaarten Beinen, die Schwingungen registrieren. Im Gegensatz zu den Jagd- und Lauerspinnen ist die Kreuzspinne auch nicht auf ihre Augen angewiesen, da sie in ihrem Netz nur das Gezitter der Beute spüren muss.
Alle rund 1000 Spinnenarten in Deutschland leben räuberisch. Sie haben damit eine bedeutende Funktion als Regulator der Insektenfauna. Wie wichtig Spinnen im Naturhaushalt sind, davon bekommt man im Frühnebel eine wunderschöne Ahnung. Durch Tautropfen werden dann unzählige Spinnennetze, dicht an dicht auf einer naturbelassenen Wiese sichtbar.
In Häusern können vor allem zwei Arten die heizungsbedingte Trockenheit überleben: Die Zitter- und die Hauswinkelspinne. Die schlanke Zitterspinne lebt in nahezu jedem Zimmer, baut dort ihr zunächst kaum sichtbares Netz in dem sie sich bei Gefahr hin- und herschwingt, sie zittert. Erst wenn sie stirbt oder ihr Netz verlässt, fällt dieses langsam durch den anhaftenden Staub auf.
Die heimische Hauswinkelspinne ist ebenfalls in fast jedem Haus, besonders gerne in dunklen Räumen wie dem Keller, zu finden.
Von der Beinlänge etwas kürzer, dafür mit einem bald doppelt so großen Körper sind auffällige mediterrane Neubürger auch in Bremen angekommen: Die Nosferatuspinnen. Außerhalb von warmen Wohnungen ist die Nosferatuspinne nicht überlebensfähig. Ihr Biss kann beim Menschen auch dünnere Hautbereiche durchdringen, woran fast alle heimischen Arten scheitern. Das Gift soll wie ein milder Bienenstich wirken.