Rote Binden wie ein Admiral
Der Admiral ist da. In den vergangenen Tagen beobachtet der NABU Bremen vermehrt die Schmetterlinge mit der typisch roten Binde auf Vorder- und Hinterflügeln. Zum Insektensommer Anfang Juni machte er sich noch ausgesprochen rar, was dem kühl-feuchten Wetter geschuldet sein dürfte. Der einstige Alpenüberquerer überwintert inzwischen regelmäßig im milden Südwesten Deutschlands, denn allzu harte Fröste verträgt er nicht. Im Frühjahr flattert er dann munter gen Norden auf der Suche nach Kinderstuben.
Infrage kommen ausschließlich Brennnesseln. Die schwarzen Raupen mit weißen Flecken verbergen sich in mit Spinnfäden zusammengerollten Blättern. Deshalb sollten die Pflanzen jetzt noch möglichst lange im Garten, aber auch in Parks und privaten Grünanlagen stehen bleiben, rät der NABU Bremen. Nur dann können aus den Raupen auch bunte Falter werden. Was für den Admiral gilt, trifft auf eine Vielzahl anderer Insektenarten zu. Der NABU fordert deshalb dazu auf, die Pflege von Gärten und Parks so weit wie möglich zu verringern als einfachste Maßnahme gegen Insektensterben und Biodiversitätskrise.
Verfolgen lässt sich die Ausbreitung des Admirals auch auf dem Internetportal www.nabu-naturgucker.de. Erst die Vielzahl der Beobachtungen durch Citizen Science macht Veränderungen wie verändertes Wanderverhalten sichtbar. Bis die typischen Massenansammlungen von Admiralfaltern an heruntergefallenen Früchten zu sehen sind, wird es allerdings noch dauern. Bis dahin müssen nektarreiche Wildpflanzen den Hunger der Falter stillen.