Waldkauz ganz nah - Foto: NABU Bremen / Florian Scheiba
Bericht zur Tour Vögel im Blick Der Waldkauz
Die Ausschreibung lautete: „Wir versuchen den Waldkauz in seinem typischen Lebensraum zu entdecken.“ Anreise im NABU-Kleinbus.
An diesem Samstagmorgen bildeten natürlich der Fahrer Florian Scheiba, vier Damen sowie meine Wenigkeit eine „maskierte“ Fahrgemeinschaft. Vom Cinemaxx sollte es über die Autobahn in das nicht allzu ferne Oldenburg gehen.
Das Ziel:
Genau gesagt sollte sich der Waldkauz im sogenannten „Eversten Holz“ – Oldenburg’s bedeutendes Gartendenkmal und innerstädtisches Naherholungsgebiet - aufhalten.
Unser Kleinbus hielt unweit des Spielplatzes an der Hauptstraße. Ein auffälliges Nashorn aus Holz, ein Löwe, ein Krokodil sowie ein Flusspferd umrahmten den Platz mit zahlreichen Spielgeräten. Waren wir etwa in Afrika?
Die Frage wurde schnell beantwortet. Natürlich nicht! Sogleich fiel ein auffälliger Mischwald ins Auge. Grün an Grün, Baumstümpfe, am Boden liegende Äste, kleine Sichtachsen mit Grünflächen, Sitzgelegenheiten für Spaziergänger/innen.
Im Wald:
Die Aufzählung war erst der Anfang. Große, massive Buchen, Eichen, Weißbirken, Pilze, Moose, Flechten zeigten die Vegetation eines „wilden“ Waldes. Hier konnte die Natur eben Natur sein.
Viele Löcher, Höhlen in den alten Stämmen verwiesen auf ein reges Treiben der Spechte. Die Gehwege waren übrigens oftmals in Windungen angelegt, was bei mir jedenfalls die Neugier weckte, was gab es nach der nächsten Krümmung zu sehen?
Nistkästen gehörten natürlich zu den Blickfängen. Die Insignien vom NABU waren klar zu lesen. Die Fledermauskästen sind flach konstruiert, da sich die Tiere beim Abflug ein Stück fallen lassen. Mit Ästen dürfen sie nicht in Berührung kommen. Unser Fahrer Florian hat eben auch ornithologische Kenntnisse.
Florian zeigte uns auch sogenannte geschlossene Halbhöhlen, eine besondere Form des Nestbaus, wodurch in erster Linie kleinere Vögel (z. B. Rotkehlchen) vor Nesträubern geschützt werden sollen. Ringeltauben flogen über uns hinweg oder versammelten sich am Boden.
Unter den NABU-Mitgliedern war auch eine bekannte Fotografin. Die auffälligen Rotkehlchen machten des Öfteren auf sich aufmerksam.
Auf einem Holzstapel, sich selbst überlassen, zeigte sich ein Zaunkönig. Sogar zwei Krähen guckten einmal neugierig in Baumhöhlen. Was mochten Sie wohl suchen?
Die abgestorbenen Baumstämme, das sogenannte Totholz, haben ja bekanntlich für den Lebenskreislauf eine wichtige Funktion.
Das Sportliche:
Um uns herum gab es auch sportliches Leben, das heißt, zum Beispiel Nordic Walking, Joggen, Spazierengehen, Fahrradfahren, Kinderräder, Hundespaziergänge mit Disziplin. Aber nach unseren Beobachtungen alles ohne Vermassung, mit Rücksichtnahme und Genuss.
Wunderbar! In diesem Wald sollte man glücklich sein, den Alltag vergessen. Ganz „hemmungslos“ gebe ich einmal meine Gefühle als Naturfreund preis.
Botanische und zoologische Kenntnisse können jederzeit durch übersichtliche, farbige Info-Tafeln erweitert werden.
Ein großes Waldfoto, drum herum die Waldtiere, Pflanzen, Bäume – natürlich verteilt auf mehrere Beobachtungspunkte. Aus diesem Naturmischwald kommt man klüger heraus – sofern Interesse besteht.
Weiter ging es durch diese grüne Schönheit, bis so ganz allmählich Florian sein Gehen unterbrach und nach einer Biegung auffällig mit gehobenem Blick stehenblieb.
Der Waldkauz:
Unweit des Weges stand eine alte Rotbuche, wenige Blätter, der Stamm etwas silbrig, eben Altholz, ganz oben, unweit einer Gabelung, saß unser Zielobjekt, der Waldkauz.
Nur Florian hatte ihn im Blick. Sein Fernglas, die Objektive taten ein Übriges. Nur wir sahen anfangs nichts. Von einer Eule keine Spur!
Wir wechselten die Sichtpunkte und siehe da … etwas Graues mit braunen Streifen wurde sichtbar. Der Waldkauz vom Everstern Holz!
Wir tauschten unsere Ferngläser, ich konnte meinen Blick von dieser Eule nicht mehr wenden. Er schien sich sogar, der Kauz, etwas bewegt zu haben. Am Kopf wurde etwas Helles sichtbar.
Der Waldkauz soll ja ein vielseitiger Jäger sein. Zu seinen Speiseplänen zählen nicht nur die Mäuse, andere Vögel, sondern auch Krähen werden bejagt. Er ist eben sehr vielseitig. Nun sahen wir ihn inmitten eines Holzes, in einer Art Nische an der Baumspitze.
Er genießt dieses „Verstecktsein“; es ist für seine Nahrungssuche wichtig. Die Brut findet in einer Baumhöhle statt.
Der Abschied:
Wir zogen weiter und erblickten noch einige Stockenten in der Nähe in einem kleinen Teich, der sogenannten Pferdetränke unweit des Spielplatzes. Der reich beschenkte Rundgang schloss sich.
Vor dem Ausgang stand ein bronzenes Wildschwein, ein Eber. Er schien sich von uns zu verabschieden.
Unser Kleinbus wartete auf uns. Gegen 12:30 Uhr hielten wir wieder vor dem Cinemaxx. Florian hatte uns wieder sicher zurückgefahren.
Mein Tipp: Besucht mit viel Zeit das „Eversten Holz“ in Oldenburg. Vielleicht entdeckt ihr ja den Waldkauz.
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