Wenn die Meise dreimal trillert...
Die Leichtgewichte balzen zur Revierabgrenzung
„Blaumeisen sind in Bremen laut der Winterzählung immer in den Top 3 und überall in der Stadt leicht zu beobachten“, erklärt Florian Scheiba vom NABU Bremen, „sie ähneln ihrem großem Bruder, der Kohlmeise, sind aber etwas kleiner und leichter“. Während Kohlmeisen einen schwarzen Oberkopf haben, ist bei den Blaumeisen der Scheitel leuchtend hellblau gefärbt.
Bremens zweithäufigster Wintervogel
Mit der Kohlmeise teilt sich die Blaumeise Laubwälder, Parks und Gärten als Lebensraum. Doch durch ihre geringe Größe und Gewicht füllt die kleinere Art eine andere Nische aus und geht der Konkurrenz aus dem Weg. „Blaumeisen sind geschickte Turner und Leichtgewichte. Sie können auch auf sehr dünnen Zweigspitzen nach Nahrung suchen, für die die Kohlmeisen schon zu schwer sind. Blaumeisen fressen hauptsächlich kleine Insekten und Spinnen oder kleine Sämereien“, so der Vogelkundler.
Blaumeisen suchen kein Winterquartier auf; häufig finden sich Männchen und Weibchen schon im Herbst als künftige Brutpaare zusammen. Mit einem Gesang, der wie „ti-ti-tirr“ mit schön gerolltem Abschluss klingt, grenzen die Männchen jetzt die Reviere ab, in denen die Paare brüten wollen.
„Die Paare fliegen zwar oft gemeinsam durchs Revier, sie vermeiden aber engen Kontakt. Erst im März, kurz vor der Paarung kommt es zu ersten Berührungen“, weiß Florian Scheiba zu berichten.
Jetzt noch Nistkästen bauen - mit der NABU-Bauplansammlung
Eigentlich brüten Blaumeisen in Baumhöhlen, deren Eingänge für Kohlmeisen zu eng sind – wenn sie noch welche finden können. In unseren Stadtlandschaften sind sie meist auf Nistkästen angewiesen. Doch viele Kästen werden von Kohlmeisen besetzt. Wer gezielt den Blaumeisen helfen möchte, sollte Nistkästen aufhängen, deren Fluglöcher höchstens 28 Millimeter Durchmesser haben – Kohlmeisen passen dann nicht hindurch. Auch die kleineren Sumpf- und Tannenmeisen nutzen diese genau auf sie zugeschnittenen Angebote.
Die Eiablage und Aufzucht der Jungen sind für die kleinen Vögel eine richtige Energieleistung: Durchschnittlich elf Eier legt das Weibchen in ein weiches Polster aus Moos und Federn. Ein solches Gelege wiegt mehr als eine Blaumeise selbst. Wenn die Jungen geschlüpft sind, bringen die Eltern bis zu achthundertmal am Tag Futter in die Nisthöhle. In einer Brutsaison vertilgt damit jedes Meisenpaar beträchtliche Mengen an Insekten.
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