Vögel im Blick - Die Kohlmeise
Die schwarz-gelb-grün gefärbte Kohlmeise ist einer unserer häufigsten und bekanntesten Gartenvögel und auch ein oft gesehener Gast am Futterhaus. Mehr →
Dort turnt sie geschickt auf und an den Futtergeräten herum und kommt so an Futter, dass für andere Vögel unerreichbar ist. Fettfutter, wie der bekannte Meisenknödel steht ebenso auf dem Speiseplan des „Gartenartisten“ wie Erdnüsse und Sonnenblumenkerne, erklärt der NABU im Beobachtungstipp am Futterhaus.
Haben die Kerne noch Schalen, werden sie aus dem Futterspender geschnappt, an anderer Stelle zwischen die Füße geklemmt und in aller Ruhe aufgeknackt und verzehrt. „Aus England wissen wir, dass selbst die hartschaligen Bucheckern bei Blaumeisen äußerst beliebt sind“, berichtet NABU-Vogelexperte Florian Scheiba. Außerhalb von Futterstellen und vor allem im Frühjahr und Sommer ernähren sich die Vögel von kleinen Insekten wie Raupen, Blattläusen und Spinnen. Auch diese erreichen sie dank Ihrer Kletterkünste selbst in den Spitzen der dünnsten Zweige.
Die Menge an Karotinoiden und Proteinen im Futter entscheidet über Größe und Zusammensetzung jedes der bis zu 19 Eier eines Geleges der Blaumeise. „Sie können mit gezielter Futtersuche sogar schädliche Umwelteinflüsse kompensieren“, zeigt sich Scheiba beeindruckt. So gleicht einer Untersuchung nach auch „unter der Eierschale“ keines der fingernagelgroßen Eier dem anderen.
Vor dem Nestbau müssen die in der Regel monogamen Meisen einen Partner finden. Die ersten zarten Bande für eine solche Beziehung wurden bereits bei der gemeinsamen Futtersuche im Winter geknüpft. „Auch Fremdgehen ist bei Blaumeisen nicht selten und soll durch mehr unterschiedliches genetisches Material einen evolutiven Vorteil bringen“, schmunzelt der NABU-Mann. So liegen dann öfter als bislang gedacht Eier von mehr als einem Blaumeiserich im Nest.
Als Höhlenbrüter mögen Blaumeisen eine dunkle Brutkammer, den klassischen Meisenkasten. Sie sind es, die durch die kleineren Einschlupflöcher gezielt gefördert werden können. „Streiten sich die zierlichen Blaumeisen mit den kräftigen Kohlmeisen um einen Nistkasten, ziehen die Lütten schnell den Kürzeren“, erklärt Florian Scheiba. Da durch die 26 bis 28 Millimeter kleinen Löcher die Kohlmeisen nicht durchpassen - ihr Einschlupfloch sollte mindestens 32 Millimeter Durchmesser haben - hält man ihnen die Konkurrenz bauartbedingt vom Leibe.
Im Nest haben es die Vögel und vor allem ihre Jungen auch mit zum Teil blutsaugenden Parasiten wie Zecken und Vogelflöhen zu tun. Um hier Abhilfe zu schaffen bauen sie wie viele Singvögel aromatische Pflanzen wie Minze oder Wilde Möhre in die Nester ein. Einer Studie nach sorgen diese Pflanzen dafür, dass sich die Menge und Dichte von Bakterien auf den Jungvögeln verringert. Und noch ein Verhalten soll den Vogelnachwuchs vor Unheil schützen. Nehmen Blaumeisen Nesträuber beispielsweise durch Duft wahr, decken sie die Eier zusätzlich ab obwohl sie schon geschützt in einer Bruthöhle liegen.
Weitere Infos zur Blaumeise gibt es in der Broschüre „Vogel im Garten“, erhältlich im Versand vom NABU Bremen für 4 €. Weitere Infos unter 0421 48 4448 70 oder www.NABU-Bremen.de.
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Größenteils braun, grau, unscheinbar und deshalb ein oft übersehener Gast an der Futterstelle ist die Heckenbraunelle. Mehr →