Eberesche (Vogelbeere)
Liebling der Vögel
Nur wenige Bäume sind so genügsam wie die Eberesche oder Vogelbeere, deren leuchtend rote Früchte schon im frühen Herbst reifen.
Die orangeroten Beeren sind vor allem bei Vögeln sehr beliebt, beispielsweise bei Amseln, Staren und im Winter durchziehenden Seidenschwänzen. So entstand - ganz naheliegend - der Zweitname "Vogelbeere". Auch Eichhörnchen und Bilche mögen die Beeren. Die sehr leicht abbaubare und von Bodentieren geliebte Laubstreu wurde früher sogar verfüttert. In höheren Gebirgslagen ist der Baum oft die einzige natürliche Laubbaumart zur Fichte und sorgt damit für mehr Struktur- und Artenreichtum.
Die Früchte der heimischen Eberesche sind reich an Vitamin C, aber sehr sauer und bitter. Mit Äpfeln und viel Zucker eingekocht werden die roten Beeren jedoch genießbar. Man sollte aber, wie bei der Schlehe, den ersten Frost abwarten. Eine Form der Vogelbeere aus dem östlichen Europa, die Mährische oder Süße Eberesche, besitzt dagegen einen hohen Zuckergehalt und kann direkt vom Baum gegessen werden.
Die Blütezeit der Eberesche dauert von Mai bis Juni.
Trotz ihrer vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten spielt die Eberesche im Brauchtum und Volksglauben jedoch eine eher untergeordnete Rolle. In einigen Regionen sollen die Frühjahrstriebe das Vieh vor Krankheiten schützten. Oft bekam das Vieh seinen Namen im Zusammenhang mit „Ebereschen-Ritualen“.