Wildrosen für den Garten
Blüte: Mai/Juni, Früchte: ab September
Acht verschiedene Wildrosen bieten wir an, wobei drei davon auch in der norddeutschen Tiefebene natürlich vorkommen. Die anderen sind in Mittel- und Süddeutschland heimisch. Da es Wildrosen sind, blühen sie zumeist nur wenige Wochen im Jahr und haben im Herbst die tollen Hagebutten, aus denen man den besten Fruchtwein überhaupt keltern kann. Tee natürlich auch...
Sie bieten also über 115 Insekten-, 27 Vogel- und 27 Säugerarten etwas: Nektar und Pollen, sie sind Wirtspflanze für Raupen, Blattläuse und Käfer und die Hagebutten sind das Winter-Notfutter für Vögel (vor allem, wenn die Seidenschwänze aus Sibirien einfliegen) und Säuger. Nicht zu vergessen: Die stacheligen Sträucher sind sichere Nistplätze. Da können die ganzen Zuchtrosen mit ihren teils steril gezüchteten, gefüllten Blüten gar nicht mithalten.
Apfelrose
Rosa villosa
Die Apfelrose ist ein dicht verzweigter Strauch der bis zu 2 Meter hoch werden kann. Charakteristisch für die Apfelrose ist die Bildung von unterirdischen Ausläufern und die rötliche Farbe der jungen Zweige, die in jedem Garten eine gute Figur machen. Ihre fiesen Dornen schützen zwar gut gegen neugierige Eindringlinge, beim herbstlichen Rückschnitt sollte man jedoch dicke, schützende Kleidung tragen. Im Sommer erblüht die Apfelrosen in wunderschöne rosa Tönen und bringen den Garten zum Strahlen.
Ab Anfang September reifen die feuerroten Früchte, die Hagebutten, die bei der Apfelrose besonders aromatisch sind und viel Vitamin C und Pektin enthalten. Ihr Fruchtfleisch ist breiig und von angenehm säuerlichen Geschmack. Ihre Samen sollten aber vor einer Verarbeitung mit einem Löffel entfernt werden. Trotz ihres Names bitte NICHT verwechseln mit japanischer Apfel-/Kartoffelrose (Rosa rugosa)!
Max. Höhe: 2 m, Halblicht-/Halbschattpflanze
Bibernellrose
Rosa pimpinellifolia
Die Bibernellrose ist eine dichte Strauchrose. Die bräunlichen Zweige sind von oben nach unten mit Dornen und spitzen Borsten verstärkt. Aufgrund unterirdischer Ausläufer, ist es sinvoll eine Wurzelbarriere im Garten zupflanzen. Die einfachen Kronenblumen der Dünenrose haben den Charme wilder Rosen. Sie sind meist cremeweiß gefärbt, tauchen aber auch in gelber oder pinker Farbe auf und haben einen zarten Duft. Bibernellrosenblüten erscheinen als eine der ersten Rosen im Mai. Die kurze Blütezeit wird durch die Vielzahl der Blüten ausgeglichen, die den gesamten Zweig bedecken.
Sobald die Blütenblätter gefallen sind, entwickeln sich kugelförmige flache Hagebutten. Diese Hagebutten sind sowohl in roter als auch in schwarzbrauner Farbe anzutreffen und ist ein willkommenes Winterfutter für Vögel. Die Früchte eignen sich jedoch weniger zur menschlicher Verarbeitung, da sie im Gegensatz zu anderen Hagebutten, nicht fleischig genug sind.
Feldrose (Ackerrose)
Rosa arvensis
Die Feldrose ist eine wilde Rose von einfacher Schönheit. Sie besitzt leicht duftende, weißlich-rosane Blüten, die in kleinen Gruppen dicht aneinander wachsen. Ihre Triebe sind lang und dünn und mit Dornen bewachsen. Die Feldrose wächst zwischen 1,5 und 2,5 m hoch. Primär wächst sie in hellen Wäldern, Eichenwäldern und Hainbuchwäldern vor. Sie kann auch im Garten entlang von Mauern und Zäunen, in Spalieren oder in größeren Töpfen gepflanzt werden. Sie bevorzugt sonnige Orte zum wachsen und an ihr reifen im Herbst, rote, essbare, mit Vitamin c-reiche Hagebutten heran.
Filzrose
Rosa tomentosa
Die Filzrose wächst als verzweigter Rosenstrauch und zeichnet sich durch seine sommergrünen Blätter, spitzen Stacheln und weiß-rosanen Blüten aus. Die Blütezeit streckt sich von Juni bis Juli, in welcher weiß-rosane Blüten den Strauch schmücken. Mit ihren Blüten zieht die Filzrose Bienen, Hummeln und andere Insekten magisch an, welche sich liebevoll um die Bestäubung kümmern und Leben in jeden Garten zaubern. Die Filzrose wird bis zu 2m groß und an ihr reifen im September bis Oktober essbare Hagebutten heran.
Hundsrose
Rosa canina
Die Hundsrose wächst aufrecht mit langen,malerische Zweigen. Mit einer Höhe von zwei bis drei Metern und einer Breite von bis zu drei Metern gehört die schnell wachsende Hunderose zu den mittelgroßen Exemplaren der Rosenfamilie, kann aber als expandierender Kletterer auch Höhen von bis zu fünf Metern erreichen. Der Stamm der Hundsrose ist mit einer großen Anzahl großer Stacheln bedeckt, die sich auch über die Äste hinweg strecken. Des Weiteren ist sie winterhart und besitzt ledeglich nur sehr kleine und kurzlebige Blüten, welche aber durch ihre größe Fülle beeindrucken.
Die Hundsrose besitzt nur Pollen, aber keinen Nektar, dennoch stellt sie für viele Insekten eine wichtige Nahrungsquelle dar. Wie die meisten Wildrosen trägt auch die Hunderose im Herbst essbare Früchte, sogenannte Hagebutten. Sie sind reich an Vitamin C, reifen von Ende Oktober bis November und bleiben oft bis zum Frühjahr im Busch hängen und dienen daher den Vögeln im Winter als Futterquelle.
Rotblattrose
Rosa glauca
Die Rotblattrose ist ein dicht verzweigter Strauch der bis zu 3 Meter hoch werden kann. Charakteristisch für die Rotblattrose ist die rötliche Farbe der jungen Zweige und die rosanen Blüten, die in jedem Garten eine gute Figur machen. Ihre fiesen Dornen schützen zwar gut gegen neugierige Eindringlinge, beim herbstlichen Rückschnitt sollte man jedoch dicke, schützende Kleidung tragen.
Ab Anfang September reifen die feuerroten, Früchte, die auch als Hagebutten bekannt sind. Ihr Fruchtfleisch ist breiig und von angenehm säuerlichen Geschmack. Ihre Samen sollten aber vor einer Verarbeitung mit einem Löffel entfernt werden. Die roten Hagebutten werden bevorzugt um Gelee oder Marmelade herzustellen.
Weinrose
Rosa rubiginosa
Die Weinrose wächst bis zu 2 bis 3 Meter hoch und fast genauso breit. Die Triebe wachsen zunächst leicht aufrecht und ragen schließlich heraus. Im Laufe der Zeit bilden sie ein dichtes und undurchdringliches Netzwerk. Die dunklen Stacheln sind hakenförmig und haben eine verbreiterte Basis. Diese spezielle Stachelform macht es einfach, die Weinrose von anderen Wildrosen zu unterscheiden, wenn keine Blumen vorhanden sind. Die Laubblätter der Weinrose sind, wie es für Rosen typisch ist, gefiedert, und die einfachen, schalenförmigen Blüten der Weinrose sind hellrosa.
Wie bei anderen wilden Rosen sind Bienen und Hummeln Dauergäste, und im Spätsommer bildet sie längliche, ovale und scharlachrote Hagebutten. Diese enthalten zahlreiche Samen und sind als Futter für Vögel beliebt, werden aber auch von Igeln gefressen. Aus Hagebuttensamen wird ein wertvolles Hautpflegeöl gewonnen. Die an Vitamin C reichen Früchte können in der Küche auch auf verschiedene Arten zur Herstellung von Tee, Desserts und zum Kochen verwendet werden.
Zimtrose
Rosa majalis
Je nach Standort kann die Zimtrose 1 m - 1,60 m hoch wachsen. Sie blüht von Mai bis Juni von dunkelrosa bis lila-pink und bildet im Herbst tiefrote Hagebutten. Während der Blütezeit beglückt sie die Menschen mit ihrem leichten Duft. Da die Zimtrose seit Jahrhunderten angebaut wird, kann die ursprüngliche Heimat kaum bestimmt werden. Im Gegensatz zu allen anderen Wildrosen kann Zimtrose auch an einem teilweise schattigen Ort gesetzt werden. Sie hat nicht nur einen ästethischen Nutzen, sondern kann auch als nahrhafter und schützender Vogelbaum und natürlich als Zierstrauch verwendet werden.
Rosa majalis bildet eine relativ große Anzahl von Verflechtungen und kann daher Böschungen und Mauern vor Erosion schützen. Im Frühjahr dienen die Blüten als Nahrungsquelle für Insekten. Hagebutten im Herbst sind bei Vögeln und kleinen Säugetieren sehr beliebt. Die Tiere verbreiten so die Samen der Zimtrose. Diese wilde Rose ist auch als Nistplatz sehr beliebt.
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