Die Esskastanie
Die Esskastanie hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in wärmeren Gebieten. Deshalb ist sie in Deutschland vor allem in den Weinanbaugebieten verbreitet.
Ihr Ursprung wird an den Hängen des Kaukasus vermutet, kultiviert wird sie seit Jahrtausenden und bereits in der Antike verbreitetet. Auch die Römer schätzten die Esskastanie, ihre Soldaten führten sie als Proviant mit sich. In ihrem Gefolge überquerte der Baum auch die Alpen.
Als Südländerin ist die Esskastanie etwas empfindlich gegen Spätfrost. Da sie aber erst im Juni blüht und mit den steigenden Temperaturen durch den Klimawandel kommt sie zunehmend auch in Norddeutschland zurecht und reifen hier auch ihre Früchte aus.
Das biegsame und verwitterungsbeständige Esskastanienholz diente früher für Weinbergspfähle, wurde im Fassbau und für Möbel genutzt.
In der Castagniccia auf Korsika, in den Cevennen, im Tessin und in Graubünden wurde die Esskastanie auch auf felsigem Terrain kultiviert.
Ein ausgewachsener Baum kann bis zu 200 Kilogramm Früchte tragen. Im Gegensatz zur echten Kastanie, mit der die Esskastanie nicht verwandt ist, sind Esskastanien Nüsse im botanischen Sinn. Im Unterschied zu Hasel- und Walnüssen enthalten sie aber nur wenig Fette, dafür reichlich Kohlehydrate, darunter neben Stärke auch bis zu fünf Prozent Zucker. Das macht sie als Maronen so attraktiv.
Der Blattaustrieb beginnt schon Ende April. Gut einen Monat später zeigen sich die langen, blassgelben männlichen Blütenstände und verströmen einen bezaubernden Duft. Die kleinen weiblichen Blüten öffnen sich erst etwa 10 Tage später. Sie sind nektar- und pollenreich, so dass Imker sie als Lieferant für würzigen Kastanienhonig zu schätzen wissen.
Im zunächst fest verschlossenen, dicht stachelbewehrten Fruchtbecher wachsen schließlich bis zum Herbst die Früchte heran. Erst zur Reife ab Oktober öffnen sich die Becher und entlassen jeweils drei Früchte. Ihr Energiegehalt macht sie besonders für Mäuse, Eichhörnchen, Siebenschläfer, Eichelhäher und Krähen interessant.