Wacholder ist ein Spezialist für extrem trockene Standorte. In Heidelandschaften und auf natürlichen Schotterflächen kann er prägend sein. Seine schlanke, manchmal fast säulenartige Form und die Ausbildung von Nadeln statt Blättern schaffen Voraussetzungen für ein Überleben in praller Sonne bei Wassermangel. Das immergrüne Gehölz eignet sich mit seinen dicht stehenden, spitzen Nadeln gut als Grenzbepflanzung und Sichtschutz, ähnlich Sadebaum und Thuja, die jedoch beide nicht heimisch sind. Die Anpassung an extrem trockene Standorte zieht aber auch eine deutliche Unverträglichkeit mit nassen Füßen nach sich.
Die Blüten sind unscheinbar. Aus ihnen reifen die bekannten Wacholderbeeren, die mit ihrem süßlich-würzigen, aber auch harzig bitteren Aroma Sauerkraut, Wildgerichte und mehr bereichern. Sie reifen allerdings erst im Laufe des zweiten Winters. Rein optisch ähneln sie Blaubeeren, sind aber fester und ledriger. Vögel mögen sie dennoch, vor allem in den kalten Wintermonaten.