Faulbaum
Zur sicheren Bestimmung reicht bereits die Nase, denn die Rinde riecht leicht nach Fäulnis. Das dürfte auch den AUsschlag für die Namensgebung gegeben haben. Dennoch ist der Faulbaum ein schöner Zierstrauch. Von Ende Mai bis teills in den September zeigen sich zahlreiche kleine weiße Blüten. Aus den Blüten entwickeln sich anfangs grüne Beeren, die später rot und in der Reife schließlich blauschwarz erscheinen. Durch die lange Blütezeit stehen oft Blüten und Beeren am selben Ast.
Die lange Blütezeit macht den Baum beliebt bei Insekten wie Bienen, Fliegen, Wespen und Käfern. Die Blätter lieben etliche Raupen als Futterpflanze. 29 verschiedene Schmetterlingsarten wurden am Faulbaum gezählt, darunter der Faulbaum-Bläuling und der bekannte Zitronenfalter. Vögel naschen die Beeren, die für sie nicht giftig sind.
Der Zweitname "Pulverholz" der Art leitet sich aus der Nutzung zur Herstellung von Schwarzpulver her. Dazu wird das Holz des Faulbaums zu einer hochwertigen Holzkohle mit geringem Ascheanteil verkohlt. Schwarzpulver wurde bis zur Erfindung moderner Sprengstoffe für Handfeuerwaffen und Feuerwerke genutzt.
Der Faulbaum ist von Europa bis Westsibirien und Marokko weitverbreitet. Er wächst sowohl auf sauren als auch kalkhaltigen Böden und verträgt Feuchte und Staunässe. Der Faulbaum gilt als relativ pflegeleicht. Ab und zu müssen abgestorbene Äste entfernt oder ein Verjüngungsschnitt durchgeführt werden.