Berberitze
Berberis vulgaris
Mit Ausnahme der Beeren ist die etwa 1 bis 3 m hohe Pflanze giftig. Das dichte Zweigwerk schützt vor unliebsamen Blicken und bremst den Wind. Die zahlreichen Dornen wehen neugierige Eindringlinge ab. Vögeln stören sich allerdings nicht daran, im Gegenteil, sie nutzen die Pflanze gern als Nistgehölz. Beim herbstlichen Rückschnitt sollte man aufgrund der Dornen dicke, schützende Kleidung tragen. Bei mehr als einem Schnitt im Herbst werden jedoch keine Blüten mehr gebildet, die normalerweise im Mai und Juni mit ihrem leuchtenm Gelb erscheinen.
Die Wildform der Berberitze war in der Mitte des 20. Jahrhunderts noch weit verbreitet, wurde jedoch fast durch den Getreideschwarzrost ausgerottet, für den sie ein Zwischenwirt ist. Berberitzen bevorzugen kalkhaltige Böden, ist aber nicht zwingend darauf angewiesen. Sie lässt sich gut mit heimischen Wildrosen, Felsenbirnen, Schlehen oder strauchigen Edel-Ebereschen vergesellschaften.
Ab Mitte August reifen die kleinen, länglichen, scharlachroten Beeren. Ihr Aroma ist herb und der Grund für den deutschen Namen "Sauerdorn". Gemischt mit milden Früchten wie Äpfeln oder Birnen schmecken sie jedoch ausgezeichnet. Beim Einkochen gelieren sie aufgrund ihres hohen Pektingehaltes sehr leicht. In orientalischen Gerichten wird die Frucht der Berberitze oft auch getrocknet verwendet. Die Beeren enthalten viele Fruchtsäuren, Mineralien und Vitamin C. Die Volksheilkunde nennt die Pflanze in Zusammenhang mit Leberfunktionsstörungen, Gallenleiden, Gelbsucht und Verdauungsstörungen . Auch für die Arzneimittelforschung ist die Berberitze aufgrund ihrer lipid- und blutzuckersenkenden Wirkung von Interesse.
Das harte Holz wird für Einlege- und Drechselarbeiten genutzt. Rinde und Wurzel können zum Gelbfärben von Textilien, Leder und Holz verwendet werden.