Traubenkirsche, Frühblühende
Prunus padus
Die Frühblühende oder Gewöhnliche Traubenkirsche zählt im Gegensatz Spätblühenden Traubenkirsche zur heimischen Flora. Die Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) wurde im 17. Jahrhundert aus Nordamerika eingeschleppt. Auch sie blüht mit weißen Blüten, die in einer Traube stehen, aber in der Regel später als die heimische Traubenkirsche. Auch glänzt die Blattoberseite. Sie breitete sich seit ihrer Einführung flächendeckend in Europa aus und gilt als invasiv.
Die heimische Frühblühende Traubenkirsche verzweigt sich von unten an. Typisch sind ihre leicht bogig überhängenden Äste. Sie kann bis 15 Meter Höhe erreichen, als mehrstämmiger Strauch eher nur 10 Meter. Wird die Rinde der Traubenkirsche verletzt, verströmt sie einen scharfen Geruch. So schützt sie sich so vor Wildverbiss.
Zwischen April und Juni erscheinen die langen weißen Blütentrauben, die reich an Pollen und Nektar sind. Jede Traube besteht aus bis zu 30 Einzelblüten. Ihr Duft ist schwer oder streng bis unangenehm, zieht aber Schwebfliegen, Falter und Bienen an.
Im Spätsommer entwickeln sich kugelige Steinfrüchte. Sie sind zunächst rot und später glänzend schwarz. Die Früchte schmecken bittersüß bis herb und können zu Gelee, Likör, Essig und Saft verarbeitet werden. Jede der erbsengroßen Früchte enthält einen großen, eiförmigen Steinkern, der ähnlich wie Apfelkerne geringe Mengen an Blausäure enthält. Die Früchte sind aber auch eine gute Futterquelle für Vögel.
Der optimale Standort besitzt einen nährstoffreichen, frischen bis feuchten Boden bis hin zu sumpfigem Ton- oder Lehmboden. Die Frühblühende Traubenkirsche findet sich natürlicherweise in Auen und feuchten Senken. Kalkhaltige und trockene Stadtorte meidet sie.