Voll erblühte Kornelkirsche - Foto: Helge May
Hartriegels frühe Schwester - Die Kornelkirsche
Die bessere Alternative zur Forsythie
Der graue Winter verabschiedet sich in seiner Schwäche und das menschliche Auge giert nach frischen Farben. Kein Wunder, dass da selbst ein hybrider Kunststrauch wie die Forsythie mit ihren gelben Blüten Karriere in vielen Gärten machen kann. Wesentlich unaufdringlicher, dafür ungiftig und für die heimische Insektenwelt ungleich nützlicher kommt die Kornelkirsche daher. Sie ist mit der Hasel der am früheste blühende heimische Wildstrauch.
In Norddeutschland ist die Kornelkirsche leider selten, sie wurde aber im Mittelalter wegen ihrer vitaminreichen Früchte häufiger gepflanzt. Für die Tierwelt ist die frühe nektarreiche Blüte bedeutend, denn Hasel und Erle liefern zwar Pollen für die Bienenbrut, Nektar ist dagegen im März meist noch Mangelware.
Früchte sind sehr vitaminhaltig
Nach den Blüten treiben die Blätter der Kornelkirsche aus, die mit kräftigen Blattnerven sehr ähnlich ihrem Verwandten, dem Roten Hartriegel sind. Auch wenn Hase und Reh sie nicht verschmähen, steigt der ökologische Wert der Kornelkirsche erst ab Spätsommer wieder. Dann reifen die kirschroten Früchte – die aus einer ganz anderen Ordnung stammen, als die echten Kirschen. Die länglichen Steinfrüchte enthalten mit bis zu 125 Milligramm pro hundert Gramm locker doppelt so viel Vitamin C wie Zitronen.
Allerdings sind die Früchte auch im vollreifen Zustand recht sauer, weshalb sie meist mit Zucker gekocht verwendet werden. Wer bei uns Kornelkirschen ernten möchte, sollte einen sonnigen Standort, idealerweise vor einer Südmauer wählen. In Osteuropa werden unreife Kornelkirschen als „falsche Oliven“ eingelegt, die reifen Kirschen färbten früher den traditionellen Fez dunkelrot.
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